http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0511
Wände holen. Vielleicht sah man in dieser Malerei angesichts der Veränderungen
, die sich im 19. Jahrhundert im politischen und gesellschaftlichen Leben
vollzogen, auch einen Ruhepunkt, frei von politischen und sozialen Aspekten.
Die Thematik der Jutzschen Malerei erstreckt sich fast ausschließlich auf die
Bewohner des Hühnerhofs; selten sind andere Tiere oder landschaftliche Details
hervorgehoben. Meist handelt es sich um kleinformatige Bilder (11x15
cm, 14x 17 cm), welche Geflügel am Bach, am Dorfteich, im Hühnerhof, hinter
dem Haus usw. zeigen. Seine Bilder sind von eigenartiger Farbgebung, metallisch
glänzende Töne, und bis ins kleinste Federchen mit miniaturartiger
Genauigkeit ausgeführt.
, .Hühnerhof mit Pfau" 1893, 17,4x23 cm, Öl auf Holz, Galerie Paffrath.
Eine Ausnahme ist das Werk „Kämpfende Hähne". Im Gegensatz zu den übrigen
Bildern, welche fein ausgemalt sind, zeigt es fast in Lebensgröße zwei miteinander
kämpfende Hähne. In einem Buch über Rheinische Malerei wird es
als „Malkasten-Scherz" bezeichnet.18 Jutz hat bei diesem Werk vielleicht sein
wahres Können gezeigt; nur konnte er solche Bilder eben nicht verkaufen,
denn er mußte sich an dem Geschmack bzw. den Interessen der damaligen
Kunstsammler orientieren.
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