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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 520
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Kunst sollte durch Darstellung schöner blonder Menschen die Rassenpolitik
des Nationalsozialismus unterstützen und durch Darstellung heroischen Verhaltens
Leitbilder für das verführte Volk schaffen. Laible schloß sich dieser
Aufforderung zu falschem Pathos nicht an und zog deshalb in Karlsruhe, wo
die Nazi-Kulturpolitik bald fanatisch verfochten wurde, scharfe Kritik auf
sich. Gerade das, was ihn künstlerisch so weit vorangebracht hatte, machte ihn
jetzt verdächtig: seine Liebe zu Paris, zur französischen Malerei, zu ihrer frohen
Botschaft aus Licht und Farbe. Wer so malte, wurde damals der geistigen
Konspiration mit dem französischen Erbfeind bezichtigt, zumal, wenn er noch
Briefe mit jüdischen Freunden in Frankreich wechselte. Die Nazi-Machthaber
bezeichneten Otto Laible als „Französling" und versagten ihm jede öffentliche
Chance.

Es begannen schwere Jahre für den Künstler. Neben dem Atelier in Karlsruhe
richtete er sich in seiner Heimatstadt Haslach auf dem „Rotkreuz" ein kleines
Atelierhäuschen ein und lebte von Gelegenheitsarbeiten, die ihm zufielen.
Freunde vermittelten Grafikaufträge, Bauern im Kinzigtal kauften seine Blumenbilder
, bestellten ihre Porträts. Auch zahlreiche Haslacher Bürger kauften
damals seine Bilder. Viel kam nicht dabei heraus. Wann immer seine kargen
Mittel es ihm erlaubten, unternahm Laible Reisen, um sein Blickfeld zu erweitern
und Eindrücke zu sammeln. 1933 fuhr er nach Holland, 1935 nach Florenz
, Rom und noch einmal nach Paris.

Den Zweiten Weltkrieg hat Otto Laible als einfacher Soldat vom ersten bis
zum letzten Tag miterlebt. Als Soldat nutzte er jede Gelegenheit, Maler zu
sein. Was er jedoch damals nicht malte, sind die Sujets der Kriegsmaschinerie

Russischer Bauernjunge. 1943, Bleistift

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