http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0523
luftige Grüns, spritzige Gelbs, sanfte Violetts, vorwitzige Oranges, köstliche
silbrige Rosas und Olivgraus, ernste Ultramarins.
„Alles, was in Otto Laible angelegt war, seine Musikalität, seine Lebensfreude
, sein Erzähltalent, alles, was er erstrebt und erlernt hat, seine zeichnerische
Virtuosität, sein hochsensibles Farbgefühl, der Hang zu rhythmischdekorativen
Zusammenschlüssen, die intellektuelle Kühle, mit der er die bildnerischen
Medien bedachte, und die emotionale Wärme, die er den Erscheinungen
der Welt entgegenbrachte, all das wird sichtbar in seinen späten Werken
." (Gerhard Grimm, Der Maler Otto Laible, München 1970, S. 31/32).
Dies wird auch überzeugend belegt mit den großen Wandmalereien, die Laible
1953 an den Außenfassaden des Haslacher Rathauses anbrachte. Mit diesem
großen Auftrag seiner Vaterstadt bewies er, wie meisterhaft er nicht nur die
Geschichte Haslachs und das Brauchtum des Kinzigtals darzustellen wußte,
sondern auch, wie sicher er seine Bildglieder in die vorhandene Architektur
einbaute und so eine hervorragende Gesamtkonzeption schuf. Mitten im reichen
Schaffen wurde Otto Laible von schwerer Krankheit heimgesucht. Seine
Bilder gewannen an Verinnerlichung, zeichneten sich aus durch die Gelassenheit
und Weisheit des Alters, durch die Noblesse des Mannes von Welt, durch
seine Kultur, dem Leben Stil zu geben, durch einen unnachahmlichen Charme,
jener Verzauberung, die sein Spätwerk charakterisiert. Noblesse, Kultur und
Charme — sie mündeten 1962 in einen allzu frühen Tod.
Wegschleife über Haslach (Urenkopf). 1951, Öl
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