Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 524
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0524
Was den Besucher von Otto Laibles Bildern besonders beeindruckt, sind die
malerische Kultur, die strenge Konsequenz der Darstellung, der ausgeprägte
Sinn für Ordnung und Klarheit, die Sicherheit in der Verwendung der klassischen
Mittel der Malerei und Bildarchitektur, die trotz einer fesselnden künstlerischen
Spannung nie zu unkontrollierten Entladungen führte, sodann die
lichte Farblichkeit seiner Bilder, die trotz der französischen Leichtigkeit und
Delikatesse des Kolorits von einer Gründlichkeit in der Durcharbeitung der
Komposition geprägt wird. Otto Laible war ein unermüdlich schaffender,
schöpferischer Künstler, der auch in seinem privaten Bereich die Ruhe, Stille
und Harmonie, das klassische Maßhalten, das seine Bilder auszeichnet, geschätzt
hat. Um ihn hat es nie Wirbel gegeben, er war ein stiller Mann, ein
Mann der Intensität, der bis zuletzt dem handwerklichen Geiste treu blieb, in
dem er aufwuchs und in dem er seine Bilder schuf. „J'aime la regle qui corrige
l'emotion." Dieses Wort von Georges Braque, das Laible selbst gern zitierte,
umreißt und charakterisiert wohl am besten sein Leben und Werk. Für Laible
war Malerei in erster Linie Sache der Empfindung, aber auch des analytischen
Verstandes. Man findet bei Laible kein Bild, in der er sein Temperament nicht
unter Kontrolle zu halten wußte. Für ihn war Malerei die vornehme geistige
Konzeption eines Künstlers, der sich der großen Tradition der europäischen
Malerei verantwortlich wußte.

Die ständige Otto-Laible-Ausstellung im ,,Freihof" in Haslach

Am 26. Juni 1985 wurde vom baden-württembergischen Wissenschaftsminister
Professor Dr. Helmut Engler im Hansjakobhaus „Freihof" die ständige
Otto-Laible-Ausstellung eröffnet. Der „Freihof" beherbergt seitdem nicht nur
das Werk Heinrich Hansjakobs und die Bilder der Maler Carl Sandhaas
(1801—1859) und Louis Blum (1822—1854), sondern auch einen wesentlichen
Teil des Oeuvres von Otto Laible. Die Witwe des Künstlers, Frau Johanna
Laible, hat als großzügige Geste für diese Ausstellung zahlreiche Bilder aus
dem malerischen Nachlaß ihres Mannes der Stadt Haslach vermacht.

In der ständigen Otto-Laible-Ausstellung sind neben verschiedenen Erinnerungsstücken
an den Menschen Otto Laible eine umfangreiche Sammlung von
Ölbildern, Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers zu sehen, insgesamt fast
zweihundert Bilder. Die Haslacher Ausstellung ist motivlich von seltener Konzentration
, enthält sie doch vornehmlich Laibles Kinzigtäler Bilder. Die Darstellungen
aus dem Kinzigtal und aus der bäuerlichen Welt rings um Haslach
sind ein Dokument der Verbundenheit mit der heimatlichen Region und ihrer
Kultur. Für den weltoffenen Maler Otto Laible, dessen künstlerische Heimat
Paris und die große französische Maltradition wurde, blieb die Vaterstadt Haslach
zeitlebens eine Art Fluchtburg. In seinem Atelierhäuschen am Waldrand
über Haslach zog sich der Künstler oft zurück, um in Ruhe und Konzentration
zu arbeiten.

524


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0524