http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0537
in dieser Straffheit und genauen Ausführung nirgends wiederholen. Viel wird
mit Zirkel gearbeitet, auch sind die Blätter durch Nadelstich vervielfältigt
worden.
Die Nadelstichtechnik wurde seit dem 15. Jahrhundert zum Durchpausen benutzt; über
die genadelte Vorzeichnung wurde Kohlenstaub gestreut, der die Konturen wiedergab.
Aus dieser Hilfstechnik entwickelte sich eine Bildgattung, die um 1770 besonders beliebt
wurde.7
Die einzelnen Farben sind durch schwarze Striche voneinander abgesetzt worden
, der Rand des Herzschildes ist aus kleinen verschiedenfarbigen Dreiecken
zusammengesetzt. In der Hauptsache werden Rot, Grün und Gelb verwendet.
2. Der Lembacher Typ:
Er ist etwas kleiner als der Kleeburger, hat ein breites Hochformat. Im oberen
Drittel des Blattes ist die durch Nadelstich verzierte Zeichnung, ein Blumenkorb
oder Herz von zwei Hähnchen umrahmt, gegeben, der übrige Raum wird
durch den Taufwunsch eingenommen, der durch eine farbige Umrahmung mit
der Darstellung verbunden ist. Mitunter wird auch die Aufteilung vertauscht,
die Hähnchen befinden sich auf der unteren Kante. Er war um 1830—1840 besonders
verbreitet.
Gezeichneter und gemalter Göttel-
brief von 1830.
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