http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0549
Münzfunde zu Kappelrodeck
Adolf Hirth
Im Jahre 1987 fand ein Landwirt zu Waldulm (Gemeinde Kappelrodeck) in
seinem Rebstück im Gewann „Erliberg" eine Münze mit beiderseits recht gut
erhaltener Prägung. Es handelt sich dabei um ein 10 Sols Stück = 1/8 Ecu
(1 Ecu = 1 Taler) Ludwigs XIV. aus der Straßburger Münzstätte. Dort wurde
die Münze, die aus 798,3/1000 Silber besteht, im Jahre 1711 in einer Auflage
von 1.283.200 Stück geprägt.
Vorderseite Rückseite Fotos: Adolf Hirth
Auf der Vorderseite zieht sich rund um das Bild des Königs die Buchstabenkombination
: LVD(ovicus) XIIII D(ei) G(ratia) FR(anciae) ET NAV(arrae)
REX. Dies besagt: Ludwig XIV. von Gottes Gnaden König von Frankreich
und Navarra.
Die Mitte der Rückseite füllt das bekrönte Lilienwappen mit der links und
rechts angeordneten Jahreszahl 17—11. Die Umschrift lautet: MONETA NOVA
ARGENTINENSIS und weist das Fundstück damit als „Neue Straßburger
Silbermünze" aus.1
In ziemlicher Nähe der Fundstelle führt der hier auf der Kammlinie des Berges
verlaufende Weg über die „Scherd", der im Wegenetz früherer Zeit eine weit
größere Wichtigkeit hatte als Verbindungsweg über die Schwend nach Allerheiligen
sowie ins Renchtal.
549
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0549