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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 146
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Die Bauarbeiten an der Yburg in den Jahren 1620
bis 1622

Franz Ruf

Markgraf Eduard Fortunat hatte durch seinen verschwenderischen Lebenswandel
die Markgrafschaft Baden-Baden tief in Schulden gestürzt. Da für
die Bezahlung dieser Schulden sein protestantischer Vetter Markgraf Friedrich
von Baden-Durlach aufkommen mußte, besetzte er mit Erlaubnis des
Kaisers die Markgrafschaft Baden-Baden, um zu verhindern, daß sie an die
Fugger verpfändet wurde. Diese Besetzung dauerte bis einige Wochen nach
der Schlacht von Wimpfen am 6. Mai 1622. Friedrichs Nachfolger, Friedrich
Georg, ließ zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges die Burgen und Festungen
seiner Länder durch den Baumeister Wolf Friedrich Löscher besichtigen
und verstärken. Außerdem wurden auch Schanzen angelegt und erweitert.
In der linksrheinischen Grafschaft Sponheim, die teilweise zur Markgrafschaft
Baden gehörte, hatte Löscher die Burgen Kastellaun bei Simmern
im Hunsrück, Grevenburg bei Traben-Trarbach und Gräfenstein bei Pirmasens
auszubauen. Südlich der dem Bischof von Speyer gehörigen Festung
Philippsburg wurde auf badischem Gebiet bei Rußheim eine Schanze angelegt
. Die Burg Rötteln im Markgräfler Land war zu befestigen und mit einer
Schanze zu sichern. Um die Hochburg bei Emmendingen ließ
Georg Friedrich einen Ring mit sieben mächtigen Bastionen bauen. Auf der
Burg Höhingen bei Achkarren im Kaiserstuhl wurde am 11. März 1622 durch
den Hauptmann Johann Keifflin ein Verzeichnis der dort vorhandenen Vorräte
und Waffen angelegt. Viele Waffen waren allerdings schon stark
veraltet.

In den Jahren 1620 bis 1622 befaßte sich der Baumeister Wolf Dietrich Löscher
neben vielen anderen Aufgaben zwischen dem Hunsrück und dem
Markgräfler Land auch mit der Instandsetzung und Verstärkung der Yburg
bei Steinbach. In den damaligen Akten war die Schreibweise der Yburg noch
sehr unterschiedlich: Eyberg, Eiberg, Ayberg und Eüberg. Die Zweifel, ob
damit wirklich die Yburg zwischen Baden-Baden und Steinbach oder ein anderer
befestigter Berg gemeint ist, verschwinden beim Lesen der Originalunterlagen
, sobald man Richtungsangaben gegen Baden, Steinbach und Bühl
findet. Völlige Gewißheit erhalten wir, wenn wir die den Akten beigefügten
drei Grundrisse der Yburg mit entsprechenden Zeichnungen aus unserem
Jahrhundert vergleichen. Auch der auf einem der Pläne eingezeichnete Weg
stimmt weithin mit dem heutigen überein. Über die Bauarbeiten auf der
Yburg berichtete Löscher dem Markgrafen Georg Friedrich mit Briefen vom

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