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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 188
(PDF, 111 MB)
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in nördlicher Richtung (NNO) 2 km schnurgerade durch den Wald. Am
Waldausgang trifft sie auf den Hochwasserdamm, auf dessen rheinabge-
wandter Seite man vom Damm aus auf einem Acker den Stein Nr. 92 sehen
kann. Die Banngrenze läuft von Nr. 92 aus in der alten Richtung weiter und
trifft nach ca. 700 Meter auf den Grenzstein Nr. 93. Beide Steine sind gut
erhalten. Das Ackerfeld, in dem sie stehen heißt , Junggrund". Auf dem
Kopf des Steins Nr. 93 ist eine geknickte Linie eingemeißelt. Der südliche
Teil weist auf die gerade Linie 93—90, der nördliche Teil auf den wieder
rechtsrheinisch liegenden Stein Nr. 94. Dieser ist auch wieder (wie 90 und
91) durch einen Höhepunkt markiert (122,7) und liegt im Südteil des Greffer-
ner Brückenkopfs. Dieser Stein hat eine eigene Vergangenheit. Im Jahre
1938 wurde im Rahmen des Westwalls in seiner unmittelbaren Nähe ein kleiner
Bunker gebaut. Da der Stein im Wege stand, wurde er weggeräumt. Als
nach dem Krieg in der Nähe ein Vermessungstrupp tätig war, bat der Ulmer
Waldhüter (O. Nöltner), denselben Stein doch wieder an seinen alten Platz
zu setzen, was dann auch geschah.

Um zu den nächsten Grenzsteinen zu gelangen, legen wir eine Linealkante
an die Standorte Nr. 93 und Nr. 94 an und ziehen nach Nordosten eine gerade
Linie soweit es die Landkarte (einschließlich dem Anschlußblatt 7214)
erlaubt. Da der Rhein im Bereich dieser Linie seinen Lauf aus der Nordrichtung
in die Ostrichtung umlenkt, schneidet diese vom rechten Ufer einen
Kreisabschnitt ab. In einer Entfernung von ca. 500 Meter von Nr. 94 treffen
wir auf den Standort Nr. 95. Dieser Punkt lag schon vor der Korrektion
(1838) und hundert Jahre später immer noch mitten im tiefen Wasser
(Deutsche Grundkarte 1:5000, Blatt Greffern-Rheinbrücke von 1937), so daß
man annehmen muß, daß dieser Meßpunkt nie durch einen Stein gekennzeichnet
war. In ihrem weiteren Verlauf schneidet die Banngrenzlinie den
Rhein und läuft gegenüber Greffern knapp südlich dem Hochwasserdamm
entlang. Dort wo dieser Damm von einem Waldweg gekreuzt wird (Punkt
124), folgen wir diesem Weg rheinwärts und kommen nach 100 Meter mitten
im Wald an ein kleines Häuschen („s'Immehisel"). Hier ist der Standort des
Steins Nr. 96. Von dort zweigt in südwestlicher Richtung ein Waldweg ab,
der nichts anderes darstellt als die Waldschneise der Rheinbanngrenze. Der
Stein stand noch vor 3 Jahren an seinem Platz und wurde dann vom Feldhüter
von Dalhunden ausgegraben und sichergestellt. Der Standort des Steins
Nr. 96 ist das Nordende des von mir behandelten Teils der Rheinbanngrenze
.

Die Rheinmarken, die zu den besprochenen Grenzsteinen von Nr. 89 bis
Nr. 96 gehören, will ich hier nur kurz aufführen. Rechtsrheinisch stehen davon
noch 5 Stück: RM 90 S (S = Scherzheim), RM 91 S, RM 92 S,
RM 93 L (L = Lichtenau), RM 96 TR S (in Greffern). Wer sich den Spaß

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