Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 216
(PDF, 111 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0216
gesteigerten Wert auf Honoratioren als Kandidaten, man erhoffte sich damit
größere Wahlchancen. Die Sozialdemokratie konnte in der Ottenau nur unbedeutende
Kandidaten aufbieten. Der Offenburger Kandidat des Jahres
1903, Georg Monsch, mußte auf eine Kandidatur aus gesundheitlichen
Gründen verzichten, Nachfolger wurde Emil Faber.

Wahlkreis 6: SPD: Wilhelm Engler, Parteisekretär, Freiburg

Z: Konstantin Fehrenbach, Rechtsanwalt, kath., MdL,

MdR, Freiburg
DVP: Karl Heimburger, Realschuldirektor, ev., MdL,

Karlsruhe

Wahlkreis 7: SPD: Emil Faber, Geschäftsführer/Gewerkschaftssekretär,
Pforzheim

NL: Friedrich Sänger, Bürgermeister, ev., MdL,
Diersheim

Z: Joseph Schüler, Bürgermeister/Landwirt, kath.,
MdL, MdR, Ebringen

Wahlkreis 8: SPD: Theodor Lutz, Apotheker, Baden-Baden
NL: Franz Lott, Kaufmann, Achern
Z: Franz-Xaver Lender, Prälat, kath., MdR, Sasbach

Der Wahlkampf beginnt
1. Die Sozialdemokratie

Der bedeutendste Ortenauer Sozialdemokrat war sicherlich Adolf Geck4.
Der Offenburger kandidierte nicht in seiner Heimat, sondern im Karlsruher
Wahlkreis, den er 1898 zum ersten Mal gewonnen hatte. Geck war der erfahrenste
Wahlkämpfer unter den badischen Sozialdemokraten, er hatte bereits
1887 bei den Septennatswahlen kandidiert. 1905 war Geck in das Amt des
zweiten Vizepräsidenten des badischen Landtages gewählt worden, was große
Beachtung auslöste, da mit ihm erstmals ein Sozialdemokrat Mitglied eines
Landtagspräsidiums wurde.

Die Reichstagsauflösung schien ihn nicht im mindesten beeindruckt zu haben
. Noch am selben Abend schilderte er in einem Brief an seine Frau Marie
seine Sicht der Dinge:

„Der Papa (Das ist A. Geck — CS.) denkt und der Willem lenkt. So sind wir denn ausgestoßen
aus dem hohen Haus und ziehen vergnügt daraus hinaus. Am 6. Febr. findet die Verlosung
der Sitzplätze statt. Dem meinigen sagte ich Valet. Es war ein süßes Gefühl, majestätisch
aufgelöst zu werden!"

216


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0216