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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 220
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zur Wahl des demokratischen Kandidaten Heimburger aufrief. Zur Begründung
führte man an, es gehe am 25. Januar darum, ,,die Regierung frei zu
machen von der Abhängigkeit von einer Partei, die, ihre konservative (sie!)
Elemente verleugnend, ihre Partei-Interessen zum ausschlaggebenden Faktor
im Deutschen Reiche machen wollte und vielfach gemacht hat"; deshalb
sei es erforderlich, auch für einen demokratischen Kandidaten einzutreten,
zumal die Linksliberalen bei der Abstimmung im Reichstag für die Bewilligung
der kolonialen Forderungen eingetreten sei: ,,Wir tun dies, ohne von
unserem Programm irgend etwas preiszugeben, weil wir unter den diesmaligen
Verhältnissen auf diese Weise den vaterländischen Interessen am besten
zu dienen glauben."

Der badische Landesvorstand erklärte daraufhin, daß er diesem Schritt völlig
fernstehe, zudem auch keine Kenntnis davon gehabt habe und sprach
seine Mißbilligung dieser Entscheidung aus. Ein Kuriosum stellte die Versicherung
des Landesvorstandes dar, von der Existenz eines Parteivorstandes
im Lahrer Wahlkreis sei ihm nichts bekannt. Die Wahlempfehlung für die
DVP sprach man dem Vorgehen einzelner Persönlichkeiten zu, die dafür die
Verantwortung zu tragen hätten. Der Bund der Landwirte stellte sich in dieser
Frage hinter die konservative Parteileitung; wegen des Wahlkartells von
Blockparteien und SPD bei der Landtagswahl 1905 sei es völlig ausgeschlossen
, eine Wahlempfehlung für den Demokraten Heimburger abzugeben.

Die Ergebnisse der Wahl5

Bemerkenswertestes Ergebnis der Wahl war die enorm hohe Wahlbeteiligung
. Die heftigen Debatten im Reichstag und der sich anschließende hart
geführte Wahlkampf trugen zu einer starken Mobilisierung der Wählerschaft
bei, die in späteren Wahlen nicht mehr erreicht wurde:

Wahlkreise Wahlbet. 1907 1903 Diff.

6 88,4 in % 82,3 in % +6,1

7 89,6 77,6 +12,0

8 83,0 71,9 +11,1

Ghzt. Baden 87,7 79,0 + 8,7

Der Wahlausgang war weit weniger bemerkenswert: die Zentrumspartei
konnte ihre Mandate in allen drei Wahlkreisen der Ortenau schon im ersten
Wahlgang deutlich verteidigen:

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