http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0225
Entscheidend für das Haus war die Personalfrage. Zunächst war daran gedacht
, die Kinder in die örtliche Volksschule zu schicken, was sich dann als
nicht gut herausstellte. So wurde die Personalfrage noch dringlicher. Die
Kinder mußten nicht nur verpflegt, beaufsichtigt und erzogen werden, sondern
auch unterrichtet. Vorgeschlagen war vom Kapitel, Schwestern vom hl.
Franziskus in Pirmasens anzustellen. Lender war damit einverstanden. Zum
festgesetzten Termin kamen aber die Schwestern nicht, auch nicht zu einem
späteren Termin. Darauf stellte Lender unverheiratete Frauen aus Mittelbaden
an und nahm die ganze Anstalt unter „seinen Befehl und Aufsicht"3.
Sechs waren es. Den Unterricht übernahm er mit dem Vikar und den zwei
Lehrern des Ortes selbst. Mit den Jungfrauen bildete er dann eine schwesterliche
Gemeinschaft, die ,,Regeln zum Zwecke gemeinschaftlichen Zusammenlebens
" stellte Lender selbst zusammen; am 29.9. 1859 wurden sie von
Franz Xaver Lender als Landtagsabgeordneter
Aufnahme: Pfarrarchiv Sasbach
Hermann von Vicari genehmigt. Es war nicht an eine große Schwesterngemeinschaft
gedacht, es sollten damit nur die personellen Bedürfnisse des
Hauses abgedeckt werden. Es wurde besonders Wert auf Lehrerinnen unter
den Schwestern gelegt4. Lender wurde zum geistlichen Vorsteher der Gemeinschaft
ernannt, welche sich zur „Aufgabe gestellt haben, neben ihrer
inneren Heiligung dem Unterricht und der Erziehung verwahrloster Kinder
in der Rettungsanstalt ihr Leben und ihre Kräfte zu widmen"5.
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