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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 231
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0231
Franz Xaver Lender im Jahre 1907
Aufnahme: Pfarrarchiv Sasbach

Diese Proklamation erregte großes Aufsehen, verursachte aber einen tiefen
Riß im katholischen Lager. Von früheren Freunden wurde Lender des Verrates
bezichtigt. Schließlich verließ Lender seine Partei.

Er hat aber seine Linie durchgehalten, die er schon als 17jähriger in einer
Rede vor Revolutionären so umrissen hatte: „Deshalb anerkennen wir
durchaus keine Gewalttätigkeit, sondern bloßes Recht und Vernunft, Gerechtigkeit
als unsere Waffen und schwören, bloß auf dem Weg der Überzeugung
und Wahrheit unserem großen Ziel entgegenzustreben"17. Er war
und blieb ein Mann der Mitte. Auch sein Nachfolger als Parteivorsitzender,
Theodor Wacker, der ja auch sein Widersacher geworden war, hat nie Lenders
ehrliches Streben bestritten und bekannte im Nachruf auf den Verstorbenen
, daß man einig gewesen sei in den großen Zielen und den christlichen
Grundsätzen, wenn auch die Wege zum Ziel auseinandergingen. Nur haben
Nachrufe immer einen Ruch von Schönfärberei!

Neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter war Lender von 1884 bis 1913 Mitglied
des Kreisausschusses (Kreis Baden) und von 1900 bis 1913 Vorsitzender
dieses Ausschusses. Er betrachtete die Arbeit an der Basis immer als
seine wichtigste Aufgabe.

Neben der Sorge um seine Schule, neben seiner ungeheuren Beanspruchung
als Politiker: blieb da noch Zeit und Kraft für die Seelsorge? Lender war ja
auch noch Pfarrer! Diese Frage ist durchaus verständlich.

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