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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 238
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Louvois,

Kriegsminister Ludwigs XIV.

souverains." In fast sozialdarwinistischer Vorstellung erschienen ihm
Machtzuwachs und territoriale Vergrößerung als Ausweis des bedeutenden
Fürsten. Ob er allerdings explizit ein Konzept der ,,natürlichen Grenzen"
verfolgte, bis zu denen hin Frankreich sich erweitern wollte, ist umstritten.

Auch der tüchtigste Fürst — und Ludwig XIV. war trotz des pompösen Gepränges
als ,,Roi-Soleil" außerordentlich tüchtig — kam nicht ohne bedeutende
Mitarbeiter aus. Der französische König hatte mehrere vorzügliche
Minister, die ihm die Verwirklichung von ,,gloire" und ,,agrandissement"
ermöglichten: den Finanzminister Colbert, den Kriegsminister Louvois, den
Festungsbaumeister Vauban; auch an guten Feldherren fehlte es ihm nicht.
Während Colbert (f 1683) für die Finanzierung von Außenpolitik und Krieg
sorgte, reorganisierte Louvois die Armee und schuf damit die Voraussetzung
für das , ,agrandissement". Louvois gehört zu den Vätern des modernen Militärwesens
. Kriegführung war für ihn nicht mehr, wie noch weithin im Dreißigjährigen
Krieg, die Angelegenheit von Generalen als Kriegsunternehmern,
sondern Sache des Staates; die bisher übliche privatwirtschaftliche Form der
Kriegführung beseitigte er. Auf Louvois ging eine neue Logistik zurück, die
eine geregelte Versorgung der Truppen aus festen Magazinen bezweckte;
Kontributionserhebungen im besetzten Gebiet sollten nicht so sehr der Tagesernährung
der Truppen dienen als vielmehr der Magazinierung von Vorräten
und der Thesaurierung von Geld.

Zum System von Louvois gehörte auch eine Perfektionierung der Kriegführung
. Kriegführung stand unter dem Primat der Sicherung und Schonung
des eigenen Heeresbestandes. Nicht die Entscheidungsschlacht wurde gesucht
, im Gegenteil, das Risiko der großen Schlacht möglichst gemieden.

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