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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 255
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0255
,, ... ein entsetzlichen naturae et animi motum . . ."
Der Offenburger Stadtbrand aus zeitgenössischer Sicht

Jutta Schweigert

Am 9. September 1689 setzten die Truppen Ludwigs XIV. im Rahmen des
Pfälzischen Erbfolgekriegs Offenburg wie viele andere Städte in Brand.1
Offenburg wurde fast vollständig ein Raub der Flammen. Im folgenden sollen
nun zeitgenössische Aussagen zu diesem Ereignis vorgestellt werden, die
die Bedeutung des Brands für die Menschen der damaligen Zeit, insbesondere
für die Einwohner der Stadt Offenburg, widerspiegeln.

Offenburg 1643 Kupferstich, Merian

Es handelt sich um das einzige Bild Offenburgs aus der Zeit vor der Zerstörung
. Deutlich erkennbar ist die Pfarrkirche ,,Hl. Kreuz" mit dem viereckigen
Turm und dem mächtigen Schiff. Vor der Stadt stehen die Gerberhäuser
und die beiden Mühlen. Zwischen diesen erstreckt sich der Angel, auf welchem
Pferde weiden. Im Vordergrund fließt die Kinzig. Rechts führt die
Straße über die Holzbrücke zum Kinzigtor

Im Sommer 1689 wurde von kaiserlicher Seite ein Schreiben abgefangen,
das der Conte de Louvois aus Versailles an den Marschall de Duras geschickt
hatte. Aus diesem Schreiben geht hervor, daß die völlige Vernichtung
der Rheinstädte ausdrücklicher Wille Ludwigs XIV. war.

Das Schreiben lautet:

„Der Koenig / welcher euch bereits jenseits Rheins zu seyn glaubet
/hat mir befohlen / gegenwärtigen Currier an euch abzufertigen
/und von neuem die genaue Execution des jenigen/so ich schon
zum oefftern berichtet/nemlichen die gaentzliche Zerstoerung derjenigen
Plaetze und Oerter/ die zu Behuf des Feindes/jenseits Rheins/
dienen moechten/zu recommendiren. Derhalben ist Seiner Majestaet
Will/und gibt euch hiemit voellige Macht/dero Befehl dergestalt

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