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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 259
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deme vorhero die gesambte Statt durchgehendts undt rein außgeplün-
dert worden, alle schöne undt herrliche Vöstungs=Werckher demolirt,
die schöne Rundel, Mauren und ziehrlichste Kirchen Thürn, neben
den stärckhesten gewölberen und Steinen beij den Thoren befindtli-
chen Schwibbogen, und Anderen kostbaresten gebawen under minirt,
undt in die Lufft gesprängt daß deren fundamenten dato in der Höche
und die Gipffei in der Tieffen Erden zuligen kommen, so den ahn-
schawendten sowohl ein hertzlich alß auch heisße Tränen=würdiges
mitleijden erweckhen, ja ein entsetzlichen naturae et animi motum
verursachen) alles und Jedes alß früchten, Wein, in große . . . quanti-
tät, Hauß Rath, Kupffer, und Zinn, Leingetüech, Bettgewandt, metall
und Eißenwerckh, stuckh, Doppelhockhen, Musqueten, Plew und
Pulffer, alligliche munition, provision, Rosßmühlen, Uhren, glockhen
mit eim worth alles und alles nacher Straßburg vorhero gefürhrt, und
wür darmit zu veritablen Bettler gemacht worden . . .

22. April 1695

Schultheiß, Meister undt Rath des heijl. Reichß verbrändter Statt Offenburg
"10

,, . . . geschähe

5. daß im Julio 1689. die Kaijl und Chur Bayerl. Völckher sich an den
Rhein strohm von Brusel biß -I- Uber + Offenburg in das thall postir-
ten auch diße Statt besezten, und die Zu nider gebrochenen Mauern
sambt Umsezung der Pallisaden reparirt, entlich aber wider alles Verhoffen
Uhrblötzlich und Ohngewahrneter Sachen (da die Burger in
hoffnung der Conservation sich mit allem wider versehen) abandonirt
und dem feind Alles Zum Raub überlassen wurde so daß der feind dar-
auff den orth widerumb besezt die Arme Burgerschafft vertriben, den
ganzen Raub weggeführt, alle Thürn und Mauren, auß dem grundt demolirt
, über ein hauffen geworffen und den 7br. 1689 die ganze Statt
mit Stroh angefühlet worden, abendts gegen 4. Uhren in den brandt ge-
steckht, und mit der Miliz solang vor der Statt gehalten biß alle Kirchen
, Closter, und sämbtli Gebaw (außer deß Cappuciner Clösterlein)
in den Grundt abgebrandt, so daß wie beij der Zerstörung Jerusalem
kein stein auf den andern gebliben. Welcher schad, nur an Aigner Statt
und Burgerlich Colectablen häussern über 1 700000 fl. dem wenigsten
Schätzen nach, belaufet, und dardurch daß ganze Statt weeßen auf ein-
mahl Zu grundt gerichtet worden; endtlich als der kalte Winter beij ge-
ruckht, die Leüth auch sich in den Berg und Wäldteren nicht mehr
aufhalten könnten, haben Sie sich (waß nicht vor Kummer und Jammer
gestorben oder in fehrne landt gezogen) wider zu Jhren verbrändten
hoffstätten begeben, da und dorten in die Keller und Gewölber einlo-
girt, mithin kleine hütten und Obdacher vor dem Wasser freij Zu sein

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