Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 269
(PDF, 111 MB)
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Die historische Bibliothek

des Grimmelshausen-Gymnasiums in Offenburg

Ihre Geschichte und ihr aktueller Bestand

Isolde Tröndle

1. Geschichte

Die historische Bibliothek des Grimmelshausen-Gymnasiums geht ebenso
wie die Schule selbst auf den Franziskaner- oder Minoritenorden zurück,
der in Offenburg um das Jahr 1820 ein Kloster und 1660 eine konfessionelle
Lateinschule gründete.1 Ob zu diesem Zeitpunkt bereits eine Klosterbibliothek
existierte und ob sie die Zerstörung des Klosters im Jahr 1689, als französische
Truppen die Stadt Offenburg niederbrannten, ganz oder teilweise
überstand, kann nur vermutet werden. Gesichert ist die Existenz der Bibliothek
erst ab 1705 durch handschriftliche Besitzeinträge des Wortlauts ,,FFm
Minorum S. Franc. Conventual Offenburgi 1705". Die Häufigkeit dieser
Einträge beweist, daß bereits 16 Jahre nach dem Brand und 9 Jahre nach dem
Wiederaufbau des zerstörten Klosters eine umfangreiche Büchersammlung
vorhanden war.

Eine völlig neue Situation trat im Anschluß an die Französische Revolution
und die Übergriffe Napoleons ein. Die auf dem Rastatter Kongreß beschlossenen
Säkularisationsmaßnahmen führten 1803 zur Verstaatlichung des
Gymnasiums und 1815 zur Aufhebung des Klosters2, dessen beachtliches
Vermögen dem Schulfonds überschrieben wurde. Über die weitere Verwendung
der Klosterbibliothek entschied die Großherzogliche Regierung bereits
am 25. Februar 1808. Das Oberamt Offenburg wurde angewiesen, einen Teil
des Bestandes als Schulbibliothek gesondert aufzustellen. Die Auswahl der
für das Gymnasium brauchbaren Bücher wurde jedoch nicht den dortigen
Lehrern überlassen, sondern von zwei Mitgliedern der Katholischen Kirchenkommission
zu Bruchsal, der die Aufsicht über die Schulen übertragen
worden war, vorgenommen. Am 15. März 1808 legte dann die Großherzogliche
Hofbibliothek eine Liste der an sie abzugebenden Bücher vor und reichte
einen Monat später ein „Verzeichnis der für die hiesige Großherzogl.
Hofbibliothek aus dem Katalog des Offenburger Minoritenklosters zwar ausgezeichneten
, aber unter den eingeschickten sich nicht vorgefundenen Bücher
" nach. Von diesen beiden Listen ist leider nur die letztere, die wenig
über den tatsächlich abgegebenen Bestand aussagt, erhalten. Aus einem
Schreiben des Guardians der Offenburger Minoriten geht hervor, daß be-

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