Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 271
(PDF, 111 MB)
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im heutigen Bestand nachweisbar. Zu den fehlenden gehört auch die einzige
Inkunabel auf dieser Liste: Seb. Brants ,,Narrenschiff' in der ersten lateinischen
Ausgabe (Basel 1497).

Neben den aus Klöstern herrührenden Beständen haben zwei Nachlässe oder
Schenkungen zum Bestandsaufbau beigetragen. Die Büchersammlung des
aus Offenburg gebürtigen Minoriten-Paters Joachim Braunstein, der 1879 als
Professor der Pastoralwissenschaft in Luzern starb, ist in den Bestand eingearbeitet
worden, aber anhand seines Ex-Libris rekonstruierbar. Es handelt
sich vorwiegend um Drucke des 17. und 18. Jahrhunderts aus den Gebieten
, »Geschichte", „Deutsche Literatur" und „Religionsphilosophie". Darunter
sind auffallend viele französischsprachige Titel. Die zweite Privatsammlung
ist am handschriftlichen Eintrag „Leopold Schmautzius de Offenburgo Minor
Conventualis", der meist das Datum 1704 aufweist, erkennbar. Leopold
Schmautz war Schüler des Offenburger Minoritengymnasiums. Sein Name
ist auf der noch erhaltenen Besetzungsliste für eines der dort im 17. und
18. Jahrhundert aufgeführten Schuldramen zu lesen.10 Bei den noch vorhandenen
Büchern aus seiner Sammlung handelt es sich vorwiegend um Ausgaben
klassischer Autoren aus dem 16. Jahrhundert.

Die Reihe der Besitzeinträge wird durch den Stempel des „Großherzogl.
Gymnasiums Offenburg" abgeschlossen, mit dem die Bücher wahrscheinlich
bei der Aufstellung und Katalogisierung des aus den verschiedenen Provenienzen
zusammengekommenen Bestandes versehen wurden.

Wie der unverhältnismäßig niedere Prozentsatz von Büchern mit Erscheinungsdatum
nach 1800 zeigt, fand im 19. Jahrhundert keine systematische
Bestandserweiterung statt. Die Folge war, daß die Bibliothek am Anfang des
20. Jahrhunderts nur noch historische Bedeutung hatte, d. h. den aktuellen
Anforderungen, die der Unterricht stellte, nicht mehr entsprach. Der Direktor
des Gymnasiums, Dr. Franz Reich, bat deshalb 1926 um die Erlaubnis,
die Altbestände zu verkaufen, um mit dem Erlös eine moderne Lehrerbibliothek
einzurichten. Sein Antrag wurde 1927 vom badischen Ministerium
für Kultus und Unterricht abgelehnt, nachdem der Beirat für badische Bibliotheksangelegenheiten
Bedenken angemeldet hatte. Sowohl der damalige
Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg, Prof. Jacobs, als auch sein
Nachfolger, Prof. Rest, befaßten sich mit dieser Angelegenheit. Jacobs, der
nach Offenburg reiste, um den Bestand an Ort und Stelle zu begutachten,
stellte fest, daß das Bücherverzeichnis, das den Universitätsbibliotheken
Freiburg und Heidelberg vom Gymnasium zur Auswahl vorgelegt worden
war, nicht den Gesamtbestand erfaßte und insbesondere einige Inkunabeln
nicht erwähnte. Das noch vorhandene und offensichtlich manipulierte Verzeichnis
umfaßt 13 Seiten und insgesamt ca. 500 Titel (etwa die Hälfte des
heutigen Bestands) und weicht vor allem in den Sachgruppen „Auetores

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