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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 307
(PDF, 111 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0307
Ein kleiner Streifzug durch die Offenburger Umwelt-
geschichte anhand von Textdokumenten

„Die Sonne schien zwar heute morgen, aber einige Zeit nicht
für uns ..."

Wolfgang M. Gall

Die historische Spurensuche zur Umweltgeschichte Offenburgs beginnt im
19. Jahrhundert, in einer Zeit grundlegender sozialer und wirtschaftlicher
Strukturwandlungen, welche die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen
veränderten.

Die Textdokumente stammen aus Beständen des Stadtarchivs Offenburg und
Staatsarchivs Freiburg.

Ordnung und Umwelt

Die hier zitierten Beschlüsse des Offenburger Stadtrats aus den 1820er Jahren
sind nicht Zeugnisse staatlichen Reagierens auf sich verschlechternde
Umweltbedingungen: die industrielle Revolution begann in Baden erst in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie reflektieren vielmehr eine politische
Veränderung, die den damaligen „Zeitgeist" prägte.
Die Innenstädte gehörten

„von nun an endgültig dem Bürger mit seinen Professionen, Gewerben
, Amtern, nicht mehr dem ,Volk' mit seiner noch ländlichbäuerlich
eingefärbten Kultur und Lebensweise zwischen Kleinviehhaltung
und Ochsengespannen, zwischen Straßenleben und Geräuschen
wie Gerüchen, die wenig städtisch-elegantes Flair vermitteln."1

Mit der Gründung des Großherzogtums Baden im Jahr 1806 begann eine
Zeit, die durch das Vorhaben der Regierenden gekennzeichnet war, alles
vom alten feudalen System zu retten, was es noch zu retten gab und mit den
in den Vordergrund gerückten Ideen einer neuen bürgerlichen Gesellschaft
zu verbinden.

Eine wahre Gesetzesflut brach über das badische Großherzogtum herein.
Die juristischen Verordnungen reichten von Detailvorschriften über die Abhaltung
von Hochzeitsessen bis zur Ebene „großer" Gesellschaftsreformen
(z. B. die Gemeindegesetzgebung).

Zielobjekt der intensiven Gesetzestätigkeit war der „Staatsbürger". Ihm
wurden nun, im Interesse von „Staatsraison" und „Allgemeinwohl"

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