http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0314
Jugendliche, Arbeiter und ärmere Leute sollten damit die Möglichkeit zur
körperlichen Ertüchtigung und Körperreinigung erhalten. Die Bäder am
Mühlbach und Großen Deich waren beliebte Orte der Kommunikation.
Doch die Verschmutzung durch industrielle und private Abwässer schmälerte
oft das Badevergnügen.
Verschmutzte Flüsse und Bäche zerstören die Lebensbedingungen der Fische
. Und Fische bildeten früher ein Grundnahrungsmittel. An jedem Bach
wurde geangelt. In Offenburg und Umgebung lebten zahlreiche Berufsfischer
vom Fischreichtum der Gewässer. Dreck und Abwässer bedrohten nun
deren Existenz.
Ende der 1920er Jahre häuften sich Klagen über die Folgen dieser Entwicklung
.
Der klagende Angelsportverein Offenburg beschuldigte die Lederfirma
Walz, schädliche Abwässer in den Gewerbekanal gekippt zu haben. Die Firma
mußte 400 RM Schadenersatz bezahlen. Eine große Anzahl von Zeugen
hatte ausgesagt, daß sie beim Auslaufen des Kanals am Schlachthof eine
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OT vom 12. Oktober 1929
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Menge verendeter Fische im Bach habe treiben sehen. Fünf Wasserproben
ergaben, daß es sich um eine konzentrierte Lösung von Schwefelnatrium
handelte.
Vorgeschrieben war eine Verdünnung von 1 : 1000. Die Behörden entdeckten
bei einer Betriebsbesichtigung, daß die Firma Walz sich illegal vergrößert
hatte.10
Das Fischsterben ging trotzdem weiter.
Im Juli 1930 entweichen Walz wieder mit Hautfetzen und Haarabfällen
durchsetzte Abwässer. Zwei Monate später meldete der Angelsportverein ein
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