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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 323
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CHZEIEB
10.MÄRZ

im Osten erkämpft hat, die Ernährungslage des deutschen Volkes auf eine breitere Basis gestellt
ist."20

Immer wieder erschienen Hinweise in den Zeitungen, wie aus der Not der
Rationierung eine Tugend zu machen sei: in Kommentaren für die Hausfrau
und auch in Annoncen von Modehäusern wurden Ratschläge gegeben, wie
mit minimalem Aufwand eine größtmögliche Wirkung erzielt werden könne;
beispielsweise folgender: „Ein neues Kleid für 22 Punkte!"21

Gespart werden mußte auch bei der Ernährung, vor allem an Fleisch:

„Der Freitag fleischloser Tag! So ist es in den katholischen Familien seit altersher Brauch.
Durch Reichsverordnung ist der Freitag für alle Gaststätten als fleischloser Tag eingeführt,
die Festsetzung des zweiten fleischlosen Tags ist den örtlichen Verwaltungsstellen überlassen.
An den zwei fleischlosen Tagen darf von der Betriebseröffnung bis zur Polizeistunde keine
Fleischspeise, auch keine Wurst, weder kalt noch warm, abgegeben werden."22

Für Privathaushalte sollte der „Eintopfsonntag" üblich werden.23 Nun
dürfte, bei einer täglichen Fleisch- und Wurstration von 100 Gramm pro Person
und Tag bereits in der 1. Zuteilungsperiode24 normalerweise öfter als
zweimal in der Woche Fleisch auf dem Speisezettel gefehlt haben, so daß
derartige Aufforderungen im Grund überflüssig gewesen wären, hätte sich
mit ihnen nicht eben auch Propaganda treiben lassen: jeder Verzicht in der
Heimat komme den Soldaten an der Front zugute und werde den Sieg beschleunigen
.

Ein Weg zur Verbesserung der Versorgungslage war die Förderung des privaten
Gartenbaus. Zu diesem Zweck wurde Anfang 1940 unter der Leitung
von Bürgermeister Fellhauer in Offenburg ein „Lehrgang mit Lichtbildern"
veranstaltet. Obstbauoberinspektor Löffler hielt dabei einen Vortrag, in welchem
er unter anderem ausführte:

„In erster Linie gelte es .... in der Stadt für die Gartenbesitzer und Kleingartenpächter,
den Gemüsebau wesentlich zu verstärken, was ebenso im Interesse der Gesunderhaltung unseres
Volkes liegt, dem auf diesem Wege die notwendigen Vitamine zugeführt werden kön-

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