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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 341
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Wer war die Gengenbacher Frau von Mercy ?

Margot Limmer

Es ist wenig bekannt, daß die Familie von Mercy, die mehrere Feldherren
hervorgebracht hat, die zwischen dem Ende des 16. und Anfang des 19. Jahrhunderts
in kaiserlichen bzw. bayrischen Diensten standen, auch in der Ottenau
ansässig gewesen war. Soweit man die Spuren zurückverfolgen kann,
hatten die Freiherren von Mercy sich mit Frauen aus ihrer Heimat verheiratet
, aus Lothringen oder sonstwo aus den Habsburgischen Niederlanden.
Nur Franz von Mercy, der bayrische Feldmarschall im Dreißigjährigen
Krieg, bildet hierin eine Ausnahme. Seine beiden Frauen stammten aus dem
oberrheinischen Raum. Anna Margareta von Schauenburg war in Offenburg
aufgewachsen, aber auch mit dem Elsaß eng verbunden; Maria Magdalena
von Flachsland stammte aus dem Oberelsaß. Seit 1620 hatte Franz von
Mercy das steinerne Haus, den „Hof auf dem Gengenbacher Hofberg in
Besitz, dazu ein Hofgut außerhalb der Stadtmauer, woran heute noch der
Gewanname ,,Mercy'sches Bühnd" erinnert. Dazu kam später noch ein
Jagdschlößchen auf der Hub bei Berghaupten. Als Lehen des Straßburger
Bischofs hatte die Familie dann noch die Herrschaft über die Hälfte des
Berghauptener Tals.1

Wie oft sich Franz in Gengenbach aufgehalten hat, ist nicht bekannt. Aber
sicher ist, daß er 1630 in Gengenbach mit Anna Margareta von Schauenburg
seine erste Ehe geschlossen hat.2

Anna Margaretas Vater, Hans Reinhard von Schauenburg (nicht zu verwechseln
mit seinem jüngeren Verwandten und Namensvetter, dem Kommandanten
von Offenburg, in dessen Dienst Grimmelshausen stand), war Landvogt
der Ortenau gewesen mit Sitz in Offenburg. Dort wird Anna Margareta etwa
1612 geboren sein als drittes von elf Kindern. 1629 hatte er das Amt eines
Statthalters der Vorderösterreichischen Lande mit Sitz in Ensisheim übernommen
.3

Aus der Ehe des Franz von Mercy mit Anna Margareta entstammen mit Sicherheit
drei Kinder: die Tochter Claudia, geboren 1631, die 1649 Bonaventura
Graf Fugger heiratete, und zwei Söhne, von denen wir Kunde haben
durch Gengenbacher Kapitelsprotokolle; einer von ihnen hieß Heinrich.
Vielleicht entstammt der Ehe noch eine weitere Tochter, Anna Franziska, die
später einen Hans Erhart von Falkenstein heiratete, einen Mann aus altem,
in kaiserlichen Diensten stehenden Geschlecht4, ähnlich den Mercy und
den Schauenburg.

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