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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 353
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Franz Joseph von Büß

Aufnahme: Werner Scheurer

tete Einrichtung sowie sein persönlicher asketischer Wille nur Teilantworten
. Die stärkste Erschütterung erlebte Büß mit dem Tod seiner ersten Frau
im Kindbett, zusammen mit dem Tod des Neugeborenen (1834). Büß ist daraufhin
wohl noch ernster, religiöser und kirchlicher geworden. Ein paar Jahre
zuvor (1831) hatte er noch eine Petition an den Landtag mitunterschrieben,
daß dieser den Zölibat verwerfen solle25. Dies wäre jetzt wohl nicht mehr
denkbar gewesen, zumal es keine Angelegenheit des Staates sein kann, innere
kirchliche Angelegenheiten zu regeln. Um die Liberalität von Büß zu belegen
, hat man auf sein Eintreten für ein Hus-Denkmal in Konstanz (1835)
hingewiesen. Richtig ist, daß er den Aufruf für eine Sammlung zugunsten
eines solchen Denkmals mitverfaßt hat. Aber es wäre falsch, dies als grundsätzliche
Ablehnung der Kirche zu verstehen. Seine Leidenschaft für die
Kirche schloß das Eingeständnis ihrer Fehler durchaus ein.26

Wider das Staatskirchentum

Bei seinem politischen Eintreten für die Belange der katholischen Kirche
ließ sich Büß zunächst von der staatskirchlichen Idee leiten, die von einer
Begünstigung der Kirche durch den Staat ausgeht. Diese Fürsorglichkeit des
Staates gegenüber der Kirche erwies sich aber in dem Augenblick als Bume-
rang, als die Regierung nicht mehr katholisch wie zu Zeiten der Habsburger,
sondern wie im neuen Großherzogtum Baden evangelisch geworden war.
Die von der Aufklärung bestimmten Politiker besaßen das Selbstbewußtsein,
daß es auch für die Kirchen das beste sei, von der politischen Vernunft her
verwaltet zu werden. Deshalb errichteten sie in Karlsruhe als Verwaltungs-

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