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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 366
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Woher die ersten Siedler kamen, kann man nicht mehr nachvollziehen. Sie
wurden vom Kloster angeworben, erhielten Land zugewiesen, rodeten und
bebauten als Leibeigene bzw. ,,Eigenleute" des Klosters die ihnen zugewiesenen
Gebiete. Von ihren Erträgen hatten sie dem Grundherrn, in diesem
Fall dem Gengenbacher Abt, Abgaben zu leisten.

Wahrscheinlich vollzog sich die Besiedlung nicht kontinuierlich talaufwärts.
Die Anlagen der heutigen Siedlungen spricht eher dafür, daß man, vom heutigen
Ortskern, einem hochwassersicheren Schotterkegel des Waldhäuserbaches
, ausgehend, allmählich das Obertal und dessen Seitentäler erschloß,
das Untertal schwerpunktmäßig vom Hambach und Grün her.17 In der Nähe
der Talauen und auf den Hangverflachungen wurden die ersten dauerhaften
Siedlungen errichtet. Neben den typischen Weilern, einer lockeren Verbauung
mit mehreren Gehöften, brachte die Rodung des Schwarzwaldes eine andere
Siedlungsform mit sich: Einzelhöfe in bergigem Gelände, in den Tälern
die Einzelhof reihen.18

Daß die ersten Siedlungen in Wassernähe lagen, hatte verschiedene Gründe.
Da die Talaue, durch Hochwasser von dichter Vegetation geräumt, am besten
zu begehen war, folgte die Erschließung fast zwangsläufig den Wasserläufen.
Rinnsale und Bäche konnten aufgestaut werden zum Wässern der Matten
oder zur Anlage von Weihern bei den Höfen, um Vorkehrungen für Brandkatastrophen
zu treffen; außerdem gewann man dadurch einen ,,Energievorrat
" zum Betreiben der Mühlen und Sägewerke, in späteren Jahrhunderten
auch für die Granatschleifen. Fischfang ergänzte das Nahrungsangebot.
Fließendes Wasser erlaubte bei der damaligen Siedlungsdichte eine „Entsorgung
" ohne größere Probleme. Im Laufe der Zeit dienten größere Bäche als
Transportmittel für die aufkommende Flößerei.

Eine Auflistung der Flurnamen soll den Gang der Besiedlung verdeutlichen
(es handelt sich hier um eine zweifellos nur lückenhafte Ersterwähnung der
betreffenden Flurnamen und Hofbezeichnungen, kann aber dennoch zur ungefähren
Erschließung der vielen Seitentäler herangezogen werden):

1318 die hoefe zu Nuell19

1330 Kürrenbach, Hannenbach und auch den Hannenbach (Außer- Innerhambach, der
Verf.), Gütersbach, Hüplinsbach. Roden, Bürren20

1361 zu dem Walde (Zuwald)21 '

1362 ob Ecke, Knopfeholz22

1415 wolffsgraben (?), Horchen Sluch (?)23

1424 Richersbach. Huob, Holversbach (Holdersbach), Langenhardt24
1466 Fockenberg, Hermersperg, Hypfersbach, an der Steig25
1480 idensbach (jettersbach, Jedensbach)26
1511 bylensperg (Billersberg)
1533 Waldhäuser27

1596 Engelberg, in der gassen, lechelberg (Löcherberg)28
1598 im rubenguth, wiekarspach (Wickersbach)

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