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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 393
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lach prangerte am 15. Dezember 1939 auf einer Kundgebung der NS-
Kreisleiter von Lahr, Richard Burk, ,,die englischen Kriegshetzer" und ,,die
englische Mörderbande" an81a.

Gestellungsbefehl fiir die Kinzigtäler

Der Gestellungsbefehl erreichte viele Reservisten im Kinzigtal bereits Ende
August 1939. Er lautete auf eine Einberufung zu einer mehrwöchigen
Übung82. Mobilmachungsort für die Reservisten aus Haslach und Umgebung
war die damalige Volksschule („Fürstenberger Hof')83. Die Mobilmachung
wurde von vielen Reservisten als eine Art Wiederholung der
Wehrübung Ende September 1938 angesehen, als bei der sogenannten „Sudetenkrise
" bereits eine Einberufung der Reservisten erfolgte84. Damals
wurden die Reservisten allerdings nach wenigen Tagen wieder nach Hause
geschickt. Doch dieses Mal war es ernst; die Reservisten kamen mit anderen
, auch ungedienten, Männern, die den Gestellungsbefehl bekommen hatten
, sowie Arbeitsdienstpflichtigen an den Westwall. Die Männer aus dem
Raum Haslach waren in Kappel stationiert, wo sie am Rhein in Bunkern untergebracht
wurden. Dort mußten die Soldaten aus dem mittleren Kinzigtal
mit Unterstützung der „Baukompanien" die Stellungen entlang des Westwalls
ausbauen85.

Wie 1914, so wurden auch 1939 die kriegstauglichen Pferde eingezogen. In
der Markthalle auf dem Klosterplatz in Haslach war die Pferdemusterungsstelle
eingerichtet. Dort prüfte ein Veterinärarzt die Kriegsverwendungsfähigkeit
der Pferde86. Im Laufe des Septembers 1939 wurde zum Leidwesen
der Tierhalter eine größere Anzahl von Pferden von der Wehrmacht gegen
eine Entschädigung requiriert87.

Bereits im Sommer 1938 waren am Haslacher Sportplatz Wehrmachtsbaracken88
erbaut worden, die als Gerätelager der Wehrmacht genutzt
wurden89. Ende August 1939 wurden in der Haslacher Stadthalle, in einigen
Räumen der Schule und in der Turnhalle Armeeverpflegungslager eingerichtet
, sehr zum Unwillen der Stadtverwaltung Haslach, die plötzlich alle
Großräume der Stadt durch die Wehrmacht belegt sah. Ebenso wurde die
städtische Markthalle zur Unterstellung von Lastwagen von der Wehrmacht
beschlagnahmt90.

Bei der Konzentration von so viel Wehrmachtsgütern in einer Kleinstadt wie
Haslach war es nicht verwunderlich, daß im Städtchen von September 1939
bis Mai 1940 ständig rund 300 Soldaten stationiert waren91. Die Ortskommandantur
befand sich in der Landwirtschaftsschule in der Mühlenbacher
Straße. Ortskommandant war ein Oberleutnant Kost92. Laut Befehl des

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