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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 410
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Noch bis zum Herbst 1965 wohnte die Familie Jakob Aberle im „Vogtsbauernhofdenn
das Wohnrecht stand ihr zu. Dann jedoch zog die Familie aus.
Sie verzichtete am 14. Juli 1966 gegenüber dem Landkreis Wolfach auf das
Wohnrecht, machte aber Miete für die ihr zustehenden Räume im ,,Vogtsbauernhof
' geltend, deren Preise jeweils 1966 und 1971 neu festgelegt
wurden.

Der „Vogtsbauernhof' und seine musealen Nebengebäude machten den Anfang
des Museums, dem ab 1966 die erste Ausbaustufe mit dem Erwerb des
„Hippenseppenhofes" und seiner Nebengebäude folgte. Dieser Hof in Katzensteig
bei Furtwangen gehörte im Jahre 1964 noch drei Besitzparteien,
zwei Drittel davon dem Staate Baden-Württemberg. Das Haus hatte vor allem
als Unterkunft für den Waldhüter gedient, für den mittlerweile neben
dem Hof ein neues Haus errichtet worden war. Somit war das alte Hofgebäude
nutzlos geworden. Eine Besitzerin war für die Übersiedlung des Hauses
nach Gutach und verzichtete auf die ihr zustehende Entschädigung. Im Juli
1964 signalisierte das Staatliche Hochbauamt Donaueschingen grundsätzliche
Bereitschaft für den Abbruch, machte aber auf die Diskussion um die
Standortfrage eines weiteren Freilichtmuseums in Baden-Württemberg aufmerksam
. Dieser Sachverhalt und die mangelnde Entscheidungsfreude in
Stuttgart in der Frage weiterer Freilichtmuseen im Lande zog den Erwerb
des „Hippenseppenhofs" für Gutach hin. Die Denkmalpflege stellte sich
hinter Gutach als Museumsstandort. Nochmals charakterisierte H. Schilli
im November 1965 den „Hippenseppenhof' als einen von zwei Hochsäulenbauten
mit noch mittelalterlichem Hausgerüst im Schwarzwald, ehe im
Frühjahr 1966 die Denkmalbehörde das Baugesuch gefertigt hatte. Damit
waren der Abbruch des Hofes in Furtwangen-Katzensteig und dessen Aufbau
in Gutach in die Wege geleitet. Die notwendigen Arbeiten erfolgten im
April/Mai 1966. Die Schindeln zur Dachdeckung wurden danach angeliefert
. Das Richtfest feierte man am 27. Oktober 1966. Zu Beginn der Museumssaison
1967 konnte der „Hippenseppenhof besichtigt werden. Seit
April 1968 stellte dort die Künstlervereinigung des Kreises Wolfach ihre
Werke aus. Im Januar 1971 erhielt der „Hippenseppenhof Dachreiter und
Glocke12.

Der „Hippenseppenhof, im Kern aus dem Jahre 1599 stammend, ist ein
Beispiel der ältesten Hausform im Schwarzwald, des sog. „Heidenhauses
"13. Ebenfalls ein Eindachhaus, mit Hocheinfahrt in den Dachraum und
einem Völlwalm an der Stirnseite des Hauses, ist dieses jedoch in der älteren
, d. h. unbekannten, heidnischen Art erbaut: getragen von mächtigen
Firstsäulen vom Boden bis zum Dach, eine Einheit von Haus- und Dachgerüst
, den Wohnteil zum Berg hin.

Schindeldeckung, Völlwalm und ein großer Viehstall sind Folgen alter klimatischer
und landwirtschaftlicher Gegebenheiten im Furtwanger Raum.

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