http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0414
Landrat Dr. Gamber bei der Eröffnung
des Waldmuseums im , ,Loren-
zenhof" 1979
Aufnahme: Archiv des Freilichtmuseums
werden konnten. Anfang Juni erhielt der Dachdecker aus dem Teufelsmoor
bei Bremen den Auftrag, den „Lorenzenhof" mit Reet zu decken. Im Jahre
1972 zur Museumssaison konnte dieser besichtigt werden18.
Der um 1540 erbaute „Lorenzenhof' verkörpert den Typ des sog. „Kinzigtäler
Hauses"19. Dessen wichtigste Kennzeichen sind das steinerne Untergeschoß
mit dem Stall, das hölzerne Obergeschoß als Wohnteil mit Küche,
Stube und Kammer sowie das Giebelfeld aus Holz, gegliedert durch mehrere
Veranden. Das Eindachhaus besitzt an seiner Stirn- und Talseite einen
Halbwalm.
Die Verbreitung des „Kinzigtäler Hauses" erstreckt sich im Osten von der
oberen Kinzig über Freudenstadt bis zum Oberlauf der Murg, im Westen
vom Kinzig-, über das Rench- in das Achertal.
Als museale Nebengebäude sind dem „Lorenzenhof" eine Backhütte, ein
Speicher aus Hauserbach, ein Bähofen und eine Hanfreibe zugeordnet. Ein
Modell eines Kinzigfloßes hinter dem „Lorenzenhof' ist ebenso ein Hinweis
auf eine wichtige Erwerbstätigkeit der Bauern wie das im Jahre 1979
im „Lorenzenhof" eingerichtete Waldmuseum20, das die Holznutzung im
Schwarzwald deutlich macht. Die Holz- und Waldnutzung ist auch in einer
Hochgangsäge wie in einem Nachbau eines Kohlenmeilers dokumentiert,
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