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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 417
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Hotzenwaldhauses im Museum wurde auf einem Super-8-Film von etwa 200
Metern Länge dokumentiert. Zwischen 1984 und 1986 wurde dieses Material
für einen Dokumentationsfilm von ca. 25 Minuten gekürzt und vertont.
Im Jahre 1987 gelang eine Video-Übertragung auf eine Umatic-Ausführung,
von der nach Bedarf VHS-Kopien gezogen werden können, die insbesondere
im Unterricht und für die Besucher genutzt werden sollen24.

Vorbild für das Hotzenwaldhaus25 im Gutachter Museum blieb der Bau des
sogenannten Klausenhofs in Herrischried-Herrischwand, der im 18. Jahrhundert
erbaut und 1864 weitgehend umgestaltet wurde. Wichtigste Kennzeichen
dieses Hauses sind: ein quaderförmiger Hauskörper mit allseitigem
Vollwalm; eine Hocheinfahrt mit eigenem Einfahrtshäusle; Firstständer und
Firstbaum; im Erdgeschoß der ,,Schild", ein nahezu zwei Meter breiter
Gang im Innern des Hauses mit dem Brunnen und viel Platz für allerlei Betätigung
im Winter und bei schlechtem Wetter. „Schild" und Vollwalme sind
die Antwort des Menschen beim Bau seiner Häuser auf die klimatische Ungunst
des Hotzenwaldes.

Auf diesen, d. h. das Gebiet des Hotzenwaldes nördlich des Hochrheins zwischen
den Flüssen Wehra im Westen und Schlücht/Schwarza im Osten sowie
zwischen Bad Säckingen im Süden und St. Blasien im Norden erstreckt sich
das Verbreitungsgebiet des Hotzenhauses.

Dieses besaß wohl früher keine Nebengebäude. Daher sind solche auch im
Museum nicht dokumentiert. Webstuhl und Webraum jedoch machen einen
für den Hotzenwälder Bauer wichtigen Nebenerwerbszweig deutlich.

Die sich westlich an den Hotzenwald anschließenden Hochregionen des südlichen
Schwarzwaldes haben zu einem eigenen Haustyp geführt, den man als
,,Schauinslandhaus"26 bezeichnen kann. Seit dem Jahre 1977 hatte man im
Ortenaukreis als Abbruchhaus den „Reesehanselhof' in Hofsgrund im Auge
. Die im September 1977 gestellte Frage nach Zuschüssen brachte die allgemeine
Diskussion um ein zentrales Freilichtmuseum oder die Förderung
regionaler Einrichtungen wieder in Gang und war zunächst von dieser abhängig
. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Landesdenkmalämtern
Stuttgart und Freiburg wurden die Museumsfrage allgemein, sodann aber
auch der mögliche Standort des Schauinslandhauses im Museumsbereich erörtert
.

Danach galt es im November 1977 Kontakte mit dem Landkreis Breisgau-
Hochschwarzwald aufzunehmen, um das Neubaugesuch des Inhabers des
„Reesehanselhofs" zu forcieren und zugleich den Abbruch des alten Hofgebäudes
für das Gutacher Museum zu ermöglichen. Bis Mitte Mai 1978
schienen sowohl die finanziellen Mittel wie auch die baurechtlichen Fragen
geklärt. Da tauchte ein neues Problem auf, als ein Verwandter des Hofbesitzers
sein Wohnrecht auf dem alten Hof bzw. dem Neubau geltend machen

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