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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 432
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0432
Das Schwarzwälder Freilichtmuseum und die Freilichtmuseen in Baden-
Württemberg

Es ist reizvoll genug, aus dem Blickwinkel Gutachs und dessen
Aktenlage52 die Entwicklung der Freilichtmuseen in Baden-Württemberg
nachzuzeichnen, da das Schwarzwälder Freilichtmuseum „Vogtsbauernhof
" in Gutach das erste seiner Art in Baden-Württemberg war. Ihm folgten
1968 das Kreisfreilichtmuseum Kürnbach bei Bad Schussenried, 1976 das
Bauernhausmuseum Wolfegg bei Ravensburg, 1979 das Hohenloher
Freilandmuseum Wackershofen bei Schwäbisch Hall und 1988 das Kreisfreilichtmuseum
Neuhausen o. Eck bei Tuttlingen. Die Gutacher Erweiterungsgedanken
beeinflußten direkt oder indirekt zumindest bis 1968 auch
die Überlegungen der Landesregierung, ob sie sich zugunsten eines Zentralen
Landes-Freilichtmuseums oder zur Förderung regionaler Freilichtmuseen
aussprechen sollte. Dies ist schon im Frühjahr 1964 zu sehen, als um
die Erweiterung des Schwarzwälder Freilichtmuseums gesprochen und finanziell
verhandelt wurde. Als Alternative zu regionalen Bestrebungen hatte
man damals schon ein Landesfreilichtmuseum vor Augen, das wenigstens
100 Hektar Fläche umfassen sollte. Die Diskussion spielte sich zunächst
zwischen den Verbänden ab Der Schwäbische Heimatbund stand auf der
Seite des Landesfreilichtmuseums; der Bad. Fremdenverkehrsverband befürwortete
den Ausbau des ,,Vogtsbauernhofs" in Gutach.

Das Land trat die Flucht nach vorne an und bat im Staatsanzeiger vom
6. Juni 1964 Landkreise und Gemeinden, welche an der Errichtung eines
Landesfreilichtmuseums in ihrem Gebiet interessiert sind, um ihre Meldung
. Im November 1964 sprach sich Reg. Präsident A. Dichtel dafür aus,
eine Entscheidung zugunsten eines Landesfreilichtmuseums baldmöglichst
zu treffen. Die Wirklichkeit sah 1967 zumindest so aus, daß Gutach vom
Lande mit 468.000,00 DM gefördert wurde. Ende desselben Jahres rückte
die Idee eines Landesfreilichtmuseums in weite Ferne, da ein damals gefordertes
Anfangskapital für eine solche Institution in Höhe von 10 Millionen
DM nicht zur Verfügung stand. Realistisch sei aber ein neues regionales
Freilichtmuseum für voralpine Hausformen im südlichen Württemberg, das
dann 1968 in Kürnbach gegründet wurde. Nahezu zehn Jahre später wurde
erneut über die Frage eines Landesfreilichtmuseums für Baden-
Württemberg diskutiert. Das Landesdenkmalamt Stuttgart verfocht dabei
1977 mehr die Linie einer zentralen Einrichtung, während die Freiburger
Behörde und das zuständige Ministerium für Wissenschaft und Kunst eher
die drei regionalen Freilichtmuseen — mittlerweile war 1976 das Bauernhausmuseum
Wolfegg gegründet worden — befürworteten. Auch der
Museumsverband Baden-Württemberg diskutierte 1977 die Frage der Freilichtmuseen
und widmete dieser sogar eine eigene Fachtagung. Eine eindeutige
Empfehlung wurde auch hier nicht ausgesprochen. Während die

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