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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 461
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0461
Mit der Eröffnungsfahrt auf der Strecke Schiltach-Schramberg war die Tätigkeit
der vielen Arbeiter, Techniker und Ingenieure im oberen Kinzigtal
beendet, sie verließen Schiltach und wurden an anderer Stelle eingesetzt. Im
Städtchen war jetzt eine Leere und Stille, die sicher für viele bedrückend
war, wenn auch von manchem die Ruhe begrüßt wurde. Gelohnt hatte sich
auch das feste Zusammenstehen, das „Stupfen und Bohren" der Städte des
oberen Kinzigtals für ihre Eisenbahn, das sie in ein gutes, freundschaftliches
Verhältnis mit vielen persönlichen Kontakten gebracht hatte. Sollte sich nun
die Verbindung der Städte wieder auflösen? Gab es keine Möglichkeit, sie
zu erhalten und weiter zu pflegen? Konnte das gesellige Leben, an das man
sich gerne gewöhnt hatte, nicht in irgendeiner Form weitergeführt werden?

Diese Fragen wurden in Schiltach, wohl besonders im ,,Leseverein", gestellt
, und es kann keinen Zweifel geben, daß aus ihm die Initiative zu einer
Veranstaltung hervorging9, die am Neujahrstag 1893 stattfand und über die
sich im ,,Kinzigtäler" die folgende Notiz findet: „Aus den drei Städten
Schramberg, Schiltach und Alpirsbach fand sich gestern in der ,Krone' in
Schiltach eine größere Gesellschaft zu freundnachbarlichem Verkehr zusammen
. Ähnliche Vereinigungen, woran wohl auch Wolfach teilnehmen wird,
sollen künftig etwa alle Monate einmal stattfinden. Die nächste Vier-Städte-
Gesellschaft' soll Sonntag, 5. Februar, in Schiltach sein."10 Am Neujahrstag
1896 versammelte sich in Schiltach , ,eine große Zahl Herren und Damen aus
Schramberg, Alpirsbach und Wolfach, um mit der hiesigen vereinslustigen
Gesellschaft das 4. Stiftungsfest des Städtetages in der ,Krone' zu begehen":
Dieser Bericht des „Kinzigtäler" beweist die erste Veranstaltung dieser Art
für das Jahr 1893 und belegt für sie den Namen „Städtetag", der „eine Vereinigung
froher Kreise aus den benachbarten Städten" sei und lediglich dem
Zwecke diene, , ,einige vergnügte Stunden in zwangloser Weise miteinander
zu verleben".

Waren in der ersten Zeit offenbar mehrere Treffen im Jahr und abwechselnd
in den beteiligten Städten üblich, so blieb spätestens seit 1898 das zentral gelegene
Schiltach und dort die „Krone" der Treffpunkt und zwar jeweils am
Neujahrstag. Zu den ursprünglich vier „Bundesstädten" war spätestens 1899
auch Hornberg dazugekommen, Gäste aus Freudenstadt sind erstmals 1913
vermerkt, ihr offizieller Beitritt zu dem „Bunde" erfolgte am 1. 1. 1914.

Von Heinrich Eyth stammt die in Versen geschriebene „Chronika"", die an
jedem Städtetag vorgelesen wurde. Ihr erstes Kapitel ist „Das Hohe Lied
von der Stadt Schiltach", eine dem alttestamentarischen Vorbild nachgeahmte
Dichtung, deren erste Strophe das Lob seiner Heimatstadt singt:

„In dem Lande Baden aber liegt eine Stadt
mit Namen Schiltach und lieget in dem Walde,
der da heißt der schwarze,

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