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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 464
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War die Schiltacher,,Krone" das „Bundeslokal", so hieß ihr Wirt, es war
Karl Trautwein, der Vater des nachmaligen Kunstmalers Eduard Trautwein,
dementsprechend „Bundeswirt". Er hatte die alte, am Marktplatz gelegene
„Krone"17 verkauft und 1888/89 eine neue „Krone" an der Schrambergcr
Straße erbaut, die von Anfang an das „Bundeslokal" des Städtebundes wurde
. Ihr großer Saal vermochte „die Erschienenen kaum aufzunehmen", wie
es beispielsweise 1898 heißt. K. Trautwein trug durch seine Gastlichkeit,
seine Bedienung und Versorgung der Gäste viel zur Gemütlichkeit bei und
war so eine wertvolle Stütze des Städtebundes. Da der „Bundesmundschenk
", wie er auch genannt wurde, zugleich Dirigent des Männergesangvereins
„Eintracht" war, bereicherte er mit dessen Chören das Programm.
Heinrich Eyth verewigte Karl Trautwein und die „Krone" mit dem „Kronenlied
", dessen erste Strophe lautet:

„Von allen den Gasthäusern

so blink und blank,

gefällt mir am besten die Krone.

Da waltet ein Gastwirt

so anmutend schlank

und grad wie ein Stecken der Bohne."

Die Programme der Städtetage waren reichhaltig. Außer den Begrüßungsreden
, dem Singen der „Bundeslieder", für die es gedruckte Texthefte gab,
war noch das Vorlesen der Eyth'schen „Chronika" ein feststehender Programmpunkt
. Die „Eintracht" sang, die Stadtmusik spielte, deren Dirigent
H. Mehnert sich stolz „Städtemusikmacher" nannte. Jeder Teilnehmer, der
eine humorvolle Rede oder etwas Lustiges und Gereimtes vorbereitet hatte,
konnte sich zu Wort melden. Da gab es 1903 „poetische und prosaische Vorträge
der Frau Teufel-Alpirsbach sowie der Herren Stadtschultheiß Rieker-
Alpirsbach, J.A. Bühler-Schiltach und Zeicheninspektor Eyth-Karlsruhe";
1904 zeigte sich Herr Fabrikant Korndörfer „als ein Violinspieler von sehr
vollendeter Technik"; 1905 „riefen die von Herrn Chr. Kirgus wiedergegebenen
Betrachtungen eines Schiltacher Flößers über den Städtetag' wahre
Lachsalven hervor". Es gab eine große Reihe von Toasten, „auf die gutnachbarliche
Beziehung zwischen Baden und Württemberg" oder „auf die Damen
" (1906). Begrüßungstelegramme liefen ein und wurden erwidert, „ und
daß auch der Patriotismus zum Durchbruch kam, versteht sich bei den Besuchern
des Städtetags von selbst", wie es 1898 heißt. „Genußreich", „vergnügt
", „äußerst gemütlich", „lebhaftest", „sehr anregend", „froh" sind
die Attribute, mit denen die Berichterstatter die Stimmung die ganzen Jahre
hindurch kennzeichneten, ganz entsprechend der zweiten Strophe des „Kronenlieds
":

„Da woget ein Leben,
so frisch und so frei,

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