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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 465
(PDF, 111 MB)
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ein Jodeln und Jubeln und Scherzen,
da fühlt ein Jeder
geboren wie neu,

vergißt die alltäglichen Schmerzen . . ."

Unter den Liedern, die alle nach bekannten Melodien gesungen wurden, war
das „Bundeslied" besonders stimmungsfördernd. Als Wechselgesang nach
der Melodie „Wer will unter die Soldaten" zwischen den Männern und
Frauen angestimmt, bestand es aus nur zwei Zeilen:

Frauenchor: „Sechser, Sieb'ner, Achter, Neuner"
Männerchor: „Schippe, Zehner, König, As"

Diese Verse wurden wiederholt, bis die Melodie zu Ende war. Das Ganze
konnte aber immer wieder neu begonnen und so lange gesungen werden, wie
man wollte.

Begannen die Städtetage nach der Devise der ersten Strophe des „Wo-
Lieds": „Wo fängt's Jahr fröhlich an? In der Stadt Schiltach", so kann man
den Berichten Glauben schenken, „daß die Stunden wie im Flug vergingen"
(1904). Immer schied man mit dem Wunsch, sich im nächsten Jahr wiederzusehen
, und die auf ihre, meist zu frühen Zugverbindungen angewiesenen
Besucher von auswärts mögen noch lange den Schluß des „Hollahe-Lieds"
im Ohr gehabt haben:

„denn es ist — o große Klag —
's Jahrs nur einmal Städtetag!"

Seit 1904 wurde aber auch immer wieder über schwindenden Besuch von
auswärts geklagt, sei es, daß in den Nachbarstädten eigene Veranstaltungen
waren, oder daß „die mangelhafte Zugverbindung talabwärts" die Ursache
darstellte. Mal waren „Alpirsbach und Schramberg bedeutend schwächer
vertreten als in den Vorjahren" (1906) oder blieben „fast vollständig aus"
(1909), mal „sah man von Wolfach zu viele, die nicht da waren" (1912), so
daß der „Bundespräsident" wiederholt die Einstellung des Städtetags in den
Raum stellte. Er konnte damit jedoch nicht durchdringen, die jeweilige
Mehrheit der Besucher verlangte die Fortführung, „und es wurde dem Wunsche
Ausdruck gegeben, daß es gelingen möge, dieser zur Pflege freundnachbarlicher
Beziehungen getroffenen Institution wieder zu neuer Blüte zu
verhelfen" (1910). Tatsächlich kam 1913 wieder neuer Schwung in die Veranstaltung
, „sogar von Freudenstadt waren Gäste anwesend, speziell die Damenwelt
hatte sich in großer Zahl eingefunden; allen schien es gut zu
gefallen, denn es entwickelte sich eine frohe Festesstimmung... Nur zu
bald war die Stunde da, in welcher das Dampfroß die fremden Gäste wieder
in ihre Heimat führte."

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