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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 471
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„Herr Fritschi, meinem Assistenten für praktische und darstellende Geometrie
, bezeuge ich hiermit, daß derselbe sich sowohl durch seine Kenntnisse
und Tüchtigkeit, als auch durch seinen Fleiß und Sorgfalt in seinem Amte
auszeichnet. Ich füge noch hinzu, daß er um so mehr eine Erhöhung seiner
geringen Besoldung verdient, als er in seinem Berufe den Anforderungen einer
größeren Ausbildung genügt und mehr frühere Dienste aufzuweisen hat,
als viele, welche größere Gehalte beziehen."

Diese Eingabe brachte ihm aber erst am 2.5.1857 eine Zulage von nochmals
100 Gulden ein.

Am 2. 5. 1858 bat er um Erteilung des Charakters als Lehrer, und am
31. 10. 1863 erhielt er eine weitere Zulage von 200 Gulden, so daß er nunmehr
auf 1000 Gulden kam. Am 1.7. 1869 endlich wurde er als Hilfslehrer
bestätigt.

Am 13.5. 1875, nunmehr 71 Jahre alt, bat er um seine Pensionierung mit folgender
Begründung:

,,Die mannichfaltigen Geschäfte als . . . . Militairtopograph und Lehrer der
praktischen Feldmeßkunst, die Teilnahme und amtliche Thätigkeit bei zahlreichen
Excursionen, mit welchen Geschäften, so weit sie im Freien ausgeführt
werden, mußten Strapazzen aller Art, insbesondere die Ertragung aller
möglichen Witterungsverhältnisse verbunden war, lassen mich noch heute
ihre unangenehmen Nachwirkungen auf meinen Körper fühlen. Als Folgen
hiervon glaube ich nur mein äußerst schwaches Gehör, das mir meinen Beruf
richtig auszuüben unmöglich macht, heftige Gichtschmerzen, monatelang
dauerndes Ohren- und Zahnweh anführen zu sollen. Ein langwieriges
Lungenleiden hat mich erst vor kurzem auf das Krankenlager geworfen und
steigert sich die Krankheit dermaßen, daß an meinem Aufkommen, zumal
in meinen alten Tagen selbst ärztlicherseits gezweifelt wurde. Obgleich wieder
hergestellt, lassen sich doch die heftigen Leiden meiner Athmungsorga-
ne noch nicht als vollständig geheilt betrachten, es sei denn, daß mir die,
wie ich glaube, wohlverdiente und nunmehr so nöthige Versetzung in den
Ruhestand hochgeneigtest erwirkt werden würde."

Sie wurde ihm am 1. 10. 1875 erteilt. Er nahm daraufhin seinen Wohnsitz in
seinem Heimatort Ettenheim, wo er am 12. 10. 1877 starb.

Die Karlsruher Nachrichten brachten am 17. 10. 1875 folgenden ehrenden
Nachruf:

„Herr Obergeometer a. D. Nepomuk Fritschi ist am letzten Freitag in seiner
Vaterstadt Ettenheim nach kurzem Leiden im Alter von 73 1/2 Jahren dahingeschieden
. Der Verewigte bekleidete früher die Stelle eines Stabsguiden in
der badischen Armee und wirkte sodann lange Jahre hindurch als anerkannt
tüchtiger Lehrer an der hiesigen polytechnischen Schule, geliebt und hoch-

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