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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 505
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der auseinander nach dem Prinzip , ,je schärfer wir getrennt sind nach Sprache
und Kultur, desto besser verstehen wir uns" — was in Wirklichkeit aber
nichts anderes ist als eine protektionistische Abgrenzung. Es sind im Gegenteil
diese Zwischenräume, in denen die Sprachen zusammenleben, die zu
einer echten Partnerschaft führen und die europäische Integration vorantreiben
könnten.

Ist es nicht sonderbar, wie kleinräumig Staatsapparate in diesem Fall denken
? Und ist es nicht sonderbar, daß Ansätze für ein großräumiges Denken
aus einer kleinen Grenzregion kommen? Schon Rene Schickele hatte es erahnt
, daß die deutsch-französischen Erfahrungen des Elsasses eines Tages
von europäischem Nutzen sein könnten.

Im Ringen um sein Gleichgewicht und in der langjährigen Reflexion über
Identität und Mutation, Vergangenheit und Zukunft, Nationalismus und Regionalismus
, Dominanz und Selbstbestimmung hat es Denkschemen ausgearbeitet
, die es erlauben, Gegensätzliches in eine Harmonie einzubinden.
Wir nennen das: die Kultur des Zusammenlebens, eine Art von neuem Humanismus
.

Wir sind noch nicht soweit. Denn es bleiben noch etliche politische und behördliche
Hürden zu nehmen. Doch hat das Umdenken auch in Frankreich
begonnen. Jacques Delors' Aussage beweist es. Nun ist aber Kühnheit gefordert
, hüben wie drüben, nicht verwässernde Umsicht. Denn das integrierte
Europa entsteht hier am Oberrhein . . . oder es wird nichts daraus.

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