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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 516
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0516
Georg Monsch (1847—1934)
1888—1930 Stadtrat in Offenburg
Aufnahme: Stadtarchiv Offenburg

Der neu hinzugekommene, für sein Vaterland gestorbene Franzose ist gleich
den früheren mit militärischen Ehren in Reih und Glied gelegt worden. Auch
ihm widmete die Stadt Offenburg, deren Einwohner der Franke unfreiwillig
wurde, durch den Sprecher des Stadtrates, Herrn Monsch, einen Blumenkranz
. Indessen verabschiedeten sich die über einige Tage zur Erholung hier
untergebrachten französischen Austauschgefangenen von der Pflegestation
Offenburg, um über die Schweiz zur Heimat zurückzukehren. Mögen sie
dort mit derselben innigen Dankbarkeit von der sorgfältigen, liebevollen
Verpflegung sprechen, wie sie es in der Samariterstadt am Kinzigstrande ihren
Pflegern gegenüber taten. Wer aber wieder das Bild der Abreise solcher
unglücklichen, verstümmelten Menschen auf sich einwirken ließ, dem erschüttere
es die Seele ob des Elendes; denn ebensoviele, welche als deutsche
Gefangene für diese zerstörten Ebenbilder Gottes ausgetauscht werden, fahren
den entgegengesetzten Kurs zu den harrenden Angehörigen in deutschen
Landen.

Zu derselben Zeit erhielt unser Offenburger Friedhof den Besuch einiger
Franzosen, die im hiesigen Lazarett als Verwundete ihrer Genesung entgegensehen
. Man gestattete den Gästen aus dem Feindeslande die Erfüllung eines
Herzenswunsches: sie wollten auf den Gräbern ihrer hier beerdigten
Landsleute zum stillen Gruße einige Blumen niederlegen. Wie auffallend erstaunten
diese drei Franzosen, als ihr Führer sie in den Soldatengarten mit
den so liebevoll geschmückten Gräbern aller Kriegsopfer ohne Unterschied
der Nationalität führte. Und die Rührung ob dieser Humanität ergriff diese

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