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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 533
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land die Gleichberechtigung in einem System der Sicherheit für alle Nationen
gewährt werde.

Für Werneke war es für längere Zeit wohl das letzte Jahr, in dem er noch
verlegen konnte; vier Titel sind uns bekannt: „Der Friedensgedanke in den
französischen Schulbüchern. Lesestücke und Gedichte in Übersetzung",
„Interessante Lesestücke. Gedichte aus französischen Schulbüchern in
Übersetzung", „Verständigung oder Deutschland und Frankreich Hand in
Hand" und „Zum hundertsten Todestag des Dichters — Goethe für Alle".

Welche Verbreitung die Bücher und Schriften Wernekes damals fanden, ist
noch unbekannt. Wir kennen nur einen Hinweis von Delage in der ,Revue'
(VII, 4 - 1926/27), daß dies an der Saar, im Rheinland, im Elsaß der Fall
gewesen sei; nach und nach würde sein Werk auch in Deutschland Fuß fassen
. Der Verlag „Friede durch Recht", mit dem Werneke zusammenarbeitete
, wurde am 4. 1. 1934 von Amts wegen gelöscht. Werneke, der vor dem
Krieg auch in Auenheim gewohnt hatte, muß es nach der Machtübernahme
durch die Nationalsozialisten schlecht ergangen sein: „Trotz unzähliger
Schmähungen und Drohungen, trotz Flucht und Emigration ist Werneke seiner
pazifistischen Weltanschauung treu geblieben" (Nachruf). Bekannt ist
nur, daß er in der Zeit vom 28. 7. 1938 bis 5. 3. 1945 in Beverungen wohnte
und dann in seinen Geburtsort Natzungen zog. 1946 erschienen im
Lehrmittel-Verlag Offenburg seine „Beiträge zur Völkerverständigung. Aus
franz. Schul- und Lesebüchern gesammelt und übersetzt" (Hrsg.: Direction
de l'Education Publique G. M. Z. F. O.). Die Ausgabe hatte er allerdings
nicht auf den neuesten Stand gebracht.

Werneke war am 23.5. 1948 nach Lahr übergesiedelt, wo er Anfang Mai
1950 starb: „In stiller Zurückgezogenheit genoß der Verblichene seine letzten
beiden Lebensjahre in Gemeinschaft mit der seit vielen Jahrzehnten mit
ihm befreundeten Familie Gustav Fricke, Zollinspektor in Lahr.

Edle Bescheidenheit bei größter Gelehrsamkeit waren die Lebenszüge dieses
Mannes, der sowohl als Pädagoge wie als Wissenschaftler und Kulturhistoriker
weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt war. Sein unerschrockenes
Einstehen für Wahrheit und Recht, Freiheit und Frieden wurde zum
Vorbild zahlreicher in- und ausländischer Freunde, die zeitlebens ihren Meister
und Erzieher in ihm erblickt hatten." Der Nachruf, der am 9.5. 1950 in
der ,Lahrer Zeitung' erschien, weist darauf hin, daß von all seinen zahlreichen
Büchern das 1932 erschienene Goethebuch wohl das bekannteste geworden
sei. Vor 40 Jahren sei Werneke der Adlerschild für Kunst und
Wissenschaft verliehen und wenige Jahre später habe ihm die französische
Regierung den Titel eines Offiziers der Academie francaise verliehen.

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