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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 99
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auch im salzburgischen Pongau in den Tälern von Gastein und Großarl und
auch in Thüringen im Kreis Hildburghausen erfolgte jeweils die Bildung
von entsprechenden Familiennamen: Schappach(er) oder Schabbach. Der
Schapbachbauer von der Alm am Watzmann bei Berchtesgaden jedoch
scheint nur in die Literatur durch Ludwig Ganghofer Eingang gefunden zu
haben, ohne daß er für uns bisher urkundlich faßbar geworden wäre.14

Erstmals wird es möglich, analoge Namensbildungen auch aus anderen
Landschaften vergleichend in die Diskussion um die Entstehung des
Namens Schappach — Schapbach einzuführen. Noch können wir die sonnabwendige
, schattige Lage der Schapbäche als Ursache für eine Namensbildung
von „Schattbach" zu „Schapbach" wegen vereinzelt frühen, urkundlichen
Belegen für drei Vorkommen des Namens Schappach nicht vollständig
ausschließen. Vielleicht müssen wir die etymologische Wurzel für die Namensentwicklung
sogar lokal differenzieren. Von den Ausführungen von
A. Sandfuchs ausgehend, wird der „schabende Bach" zu einem „geschabten
Bach". Wir sehen die „scap-aha"-Bachnamen vor allem als Belege an
für den frühen Bergbau an Bächen, in welchen bei der Suche nach Erzen
„geschabt" und gegraben wurde.

Anmerkungen und Literatur

1 Volkmar Schappacher: „Die Geschlechter Schappach(er), Herkunft und Verbreitung des
Familiennamens", Freiburg und Lörrach 1990.

2 A. Sandfuchs, „Woher kommt der Name Schapbach?" in „Die Ottenau" Band 53/1973,
S. 252ff. Dort weitere Literatur, besonders auch: A. Krieger, Topographisches Wörterbuch
für das Großherzogtum Baden, I u. II. Heidelberg 1904/05.

3 Adolf Schmid et al., „Schapbach im Wolftal", Chronik einer Schwarzwaldgemeinde,
Bad Rippoldsau-Schapbach und Freiburg/Br. 1989, S. 572 f.

4 G. Goldenberg, Dr. H. Steuer, Dr. U. Zimmermann: „Untersuchungen zur Frühgeschichte
des Erzbergbaus und der Verhüttung im südlichen Schwarzwald" in Archäologische
Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1987, S. 328ff. sowie dies.: „Montanarchäologische
Untersuchungen im südlichen Schwarzwald" in Archäologische Ausgrabungen
in Baden-Württemberg 1988, S. 194 ff.

5 Ob der Glotter-Zufluß Schopbach oder Schappach vielleicht ebenfalls für eine längst
Wüstung gewordene, also verschwundene Siedlung namensgebend war, ist nicht bekannt
. Die Schreibweise mit dem Vokal -a- gibt es hier erst spät, noch 1530 Schoppach
(Mitteilung von Herrn A. Sandfuchs, Wolfach, |)- ~ Ein Gehöft in Glottertal-
Ohrensbach trägt noch heute im Volksmund den Namen „Schappacherhof". Im Grundbuch
und Liegenschaftskataster von 1896 ist dieser Hof allerdings als „Scharbachhof"
eingetragen: Der Hof war bis 1796 im Besitz einer Familie Scharbach und gelangte durch
Heirat an die heutige Besitzerfamilie. Vermutlich hatte sich der Hofname im 19. Jahrhundert
dem nunmehr viel bekannteren, ähnlich klingenden Namen des Baches lautmäßig
angeglichen. Freundl. Mitteilung von Herrn Bürgermeister J. Herbstritt vom
22. I. 1966 über sein Hofgut. — Siehe auch A. Sandfuchs, a.a.O. S. 256.

6 Dr. H. Steuer et al.: „Zu den Forschungen auf dem Zähringer Burgberg, Gem. Gundelfingen
, Krs. Breisgau-Hochschwarzwald" in Archäologische Ausgrabungen in Baden-
Württemberg 1988, S. 203 ff.

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