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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 101
(PDF, 137 MB)
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Hohengeroldsecker Akten

Ein Beitrag zur badischen Archivgeschichte

Klaus Graf

Vor einigen Jahren wurde im Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) der Bestand
111 „Akten Geroldseck" neu verzeichnet, nachdem er zuvor nur durch
ein vorläufiges Zettelrepertorium erschlossen war.' Der Bestand umfaßt
401 Faszikel aus fünf Jahrhunderten (dem Zeitraum 1449 bis 1823), die im
Findbuch nach den sogenannten „Brauerschen Rubriken" (von „Abzugsrecht
" bis „Zunftsachen") geordnet sind.2 Orts-, Personen- und Sachregister
erlauben einen schnelleren Zugriff auf die Titeleinträge, die durch
teilweise ausführliche Enthält- und Darin-Vermerke die Akten weit besser
als bisher erschließen.

Obwohl eine vollständige Übersicht über die inhaltlichen Schwerpunkte des
Aktenbestands hier nicht gegeben werden kann, seien einige Hinweise erlaubt
. Die Orts- und Regionalgeschichte Mittelbadens wird manches bislang
unbeachtete Stück entdecken können, doch gibt es im Bestand 111 auch
zahlreiche Archivalien von überregionalem Interesse. Zu nennen wären
etwa die Quellen zur Adelsgeschichte3 am Beispiel der Häuser Hohen-
geroldseck, Cronberg und von der Leyen. Hervorzuheben sind Schriftwechsel
über die Beziehungen der Hohengerolds-ecker zur Kurpfalz aus
dem 15. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert konzentriert sich das Schriftgut
zur Hausgeschichte der Herren von Hohengeroldseck auf Schuld- und Heiratssachen
. Aus dem Bereich der Wirtschaftsgeschichte seien nur folgende
Archivalien herausgegriffen: Steuerverzeichnisse aus den Jahren 1470—1472
(111/322), die Rechnung des Amtmanns Eustachius von Pfullendorf 1496
mit Steuerverzeichnis (111/316), Handwerker-Rechnungen, Besoldungslisten
und Pretiosenverzeichnisse 1588—1631 samt einer wöchentlichen Küchenrechnung
anläßlich eines Badeaufenthalts 1613 (111/337).

Sehr reich ist die Überlieferung zur politischen Geschichte Baden-Durlachs
im 17. und 18. Jahrhundert, da die diplomatischen Aktivitäten Baden-
Durlachs, um seine Ansprüche auf die Herrschaft Hohengeroldseck durchzusetzen
, ausgiebig dokumentiert sind. Die langwierigen Prozesse und
Streitigkeiten wegen Hohengeroldseck sind auch für die Zusammensetzung
der einzelnen Akten von Bedeutung. Diese sind häufig nicht „organisch"
bei einer Provenienzstelle erwachsen, sondern als Beilagensammlungen aus
Abschriften und Ausfertigungen etwa für Prozeßzwecke zusammengestellt

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