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Aus dem liberalen Paulus sei allerdings mit der Zuwendung zur aufkeimenden
ultramontanen Richtung ein schwarzer Saulus geworden, was wohl
nicht mit der Feststellung Hansjakobs übereinstimmen könne, daß Büß erfüllt
gewesen sei von Idealen, „von denen er wenige in seinem Leben erfüllt
sah, für welche er aber im Greisenalter noch ebenso begeistert war, wie als
Jüngling."
Franz Joseph Büß
Jungfernrede: ein großer Wurf
Mit der Fortsetzung der beiden Aufsätze ließ sich Geck Zeit bis zum
6.11.1904, wo nun eine Serie unter der Überschrift „Eine 'Jungfernrede'"
begann, die er den Offenburgern gegenüber auch damit begründete, daß ihr
Gymnasium den Grund zur umfassenden Gelehrtheit des späteren 'Ritters'
und Magisters, des Doktors der Juristerei, Kirchenlehrers und Politikers
legte:
„Den Politiker herauszugreifen aus dem Genie des Zeller Gelehrten, ist der Zweck, dem
wir mit der Veröffentlichung einer Buß'schen Rede dienen. Wiederholt wiesen wir darauf
hin, daß Büß im 34. Lebensjahr als Volksmann in das badische Ständehaus geschickt wurde
für den Kreis Oberkirch-Gengenbach, daß er dort als ein sehr radikaler Kopf einzog, dann
der Vertreter des neuen Ultramontanismus wurde, um zuletzt als politischer Antipode seines
Selbst aus der frischen Lebenszeit die politische Entwicklung abzuschließen. Sein erstes
Auftreten in der II. badischen Kammer erregte damals berechtigte Sensation und, so möchten
wir behaupten, die Rede erhält heute einen besonderen kulturhistorischen Wert, weil sie
einen Ritt in ein dem parlamentarischen Leben neues Gebiet bedeutet."
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