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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 538
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18 Jahre später war es Franz Huber klar geworden, welche Tragweite die
Entscheidung für den Tiefdruck hatte. In seiner Laudatio zum 50. Geburtstag
des Senators42 schildert er das Ereignis 1935 so: „Ein eigenes Druckereigebäude
wurde errichtet, und der Tiefdruck hielt in Offenburg seinen
Einzug. Jetzt traten die üblichen Druckereiaufträge für Behörden und Private
zurück, es kamen die ersten Großaufträge der Markenartikelfirmen, der
großen Versandhäuser43 und anderer Unternehmungen mit Massenbedarf.
Denn Tiefdruckereien mit Qualitätsleistungen hat es damals in Deutschland
noch nicht viele gegeben. Hier war das große Auftragsfeld. Das erkannte
Herr Dr. Franz Burda rechtzeitig."

Hätte Huber seinen Artikel von 1953 einige Monate später geschrieben, hätte
er vielleicht noch eine andere Passage von 1935 („Illustrationen ... auf
das ... feinste ausgestaltet") nicht nur mit dem Begriff „Qualitätsleistungen
" gestreift.

Denn der Tiefdruck erlaubte Dr. Burda 1953 eine äußerst erfolgreiche Innovation
. Das Ereignis des Jahres war die Krönung Elizabeths II. Dr. Burda
entschloß sich, darüber im „Ufer" einen großen Farbbericht zu veröffentlichen
, eine Sensation in einer Zeit, da aktuell nur mit Schwarz-weiß-Fotos
informiert werden konnte und es noch keine Farbfernseher gab. Ein Jahr
später wurde das „Ufer" dann auch in „BUNTE Illustrierte" umgetauft.44

Zwei Jahre nach dem Einzug in die Hauptstraße 13 war der Betrieb schon
wieder zu klein. 1937 arbeiteten 130 Menschen in Druckerei und Verlag, die
Sürag hatte eine Auflage von 113.000 erreicht. Das ungemein rasche Tempo
der Entwicklung der letzten zehn Jahre, aber auch die äußeren Umstände
zwangen eigentlich zur Konsolidierung. Doch Dr. Burda setzte — bisweilen
nolens volens — weiter auf Expansion.

Er gründete einen Buchverlag. Geplant war eine Fachbuchreihe für Handwerker
. Doch nur der erste Band konnte erscheinen. Er wurde allerdings
gleich ein Bestseller mit mehreren Auflagen: Dr. Alfred Sprauls „Vom
Lehrling zum Meister". Weitere Bände verhinderte der Krieg.

Wie so oft im Leben des Dr. Franz Burda bleiben Erfahrungen, die er einmal
gemacht hat, auch im Fall „Buchverlag" nicht ungenutzt. Nach dem
Krieg überlebte die Druckerei durch die Herstellung von Schulbüchern.45
In den 50er und 60er-Jahren erscheinen eine ganze Reihe von erfolgreichen
Bildbänden.46

Das Jahr 1937 war aus zwei weiteren Gründen ein Meilenstein in der Geschichte
des Unternehmens.

Dr. Burda gründete — als erste soziale Großtat — für seine Mitarbeiter ein
Ferienheim im Harmersbachtal. „Die Firmen Burda und Sürag-Verlag ha-

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