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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 598
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hatte die R.A.F. Karlsruhe als anzugreifendes Industrieziel ausgewählt. In
der Nacht vom 16. auf den 17. September 1941 wurden 17 Wellingtons der
No. 1 und 38 der No. 3 Group des Bomber Command der R.A.F. gegen
Karlsruhe entsandt, von denen jedoch nur 10 bzw. 27 tatsächlich das Hauptziel
angriffen.96

Aufgrund der Aussage des nachrichtendienstlichen Berichtes (Intelligence
Summary) war die Verdunkelung in Karlsruhe perfekt. Außerdem trafen die
Bomberbesatzungen auf sehr ungünstige Umweltbedingungen — es
herrschte mondlose Nacht und eine Dunstschicht lag über dem Boden —,
die es schwierig machten, das Ziel zu lokalisieren.97

Zwei der eingesetzten Flugzeuge warfen ihre Bomben auf Ziele ab, die von
den Besatzungen nicht identifiziert werden konnten; ihre Positionsangaben
lassen darauf schließen, daß es sich um jene gehandelt haben muß, welche
sich ihrer Bomben auf Offenburger Gemarkung entledigten.

Eine Wellington der No. 1 Group warf 3 x 500 lbs. und 1 x 250 lbs.
Sprengbomben und 3 x 50 lbs. und 60 x 4 lbs. Brandbomben auf ein Ziel
„between Strasbourg and Karlsruhe unidentified location"98 ab, die andere
der No. 3 Group 1 x 1000 lbs., 4 x 500 lbs. und 1 x 250 lbs. Sprengbomben
auf ein Ziel „believed 15 miles S. <south> of Karlsruhe".99

Auch für den Angriff der Nacht des 17. auf den 18. September 1941 berichtet
das Kriegstagebuch des R.A.F. Bomber Command von erheblichen Schwierigkeiten
, das Ziel überhaupt auszumachen, so daß auch in jener Nacht
Bomben, die eigentlich Karlsruhe treffen sollten, auf Offenburger Gebiet
niedergingen.

In der Dunkelheit warfen zwei Wellington der No. 1 Group 6 x 500 lbs. und
1 x 250 lbs. Sprengbomben sowie 3 x 50 lbs. und 240 x 4 lbs. Brandbomben
auf ein alternatives Ziel „believed Karlsruhe«.100 Aufgrund der Überprüfung
der anderen Angaben in den Kriegstagebüchern des Bomber
Command kann es sich hier nur um jene Maschinen handeln, die Bomben
auf Offenburger Gebiet warfen.

Trotz intensiver Suche nach Auswerteberichten dieser Angriffe bleibt für
diese beiden ersten Bombenabwürfe des Zweiten Weltkrieges auf Offenburg
festzustellen, daß es sich hierbei um Abwürfe gehandelt haben muß, bei
denen die Bomberbesatzungen das Hauptziel nicht gefunden hatten oder der
Meinung waren, das Hauptziel tatsächlich anzugreifen.

Angesichts der Lage an allen Fronten und ihrer operativen Möglichkeiten
hatte die britische Luftwaffe im September 1941 andere Direktiven als den
Eisenbahnknoten Offenburg.

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