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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 616
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Als Totalschäden buchte man die Verladehalle und den Rangierbahnhof
Offenburg ab. Schwer beschädigt waren der Personenbahnhof, das Verwaltungsgebäude
des Bahnhofes, zwei Bahnmeistereien, ein Lokschuppen, eine
Wagenwerkstätte, eine Güterhalle sowie das Reichsbahnausbesserungswerk
Offenburg. Auch die noch als „mittleren Schäden" eingestuften Erfolge waren
nicht unbedeutend. Zu ihnen zählten der Personenbahnhof Windschläg,
200 Waggons und etliche Gleise.

Als Resultat war der Bahnverkehr auf der Rheintalstrecke sowie die Reichsstraße
Nr. 3 zwischen Offenburg und Appenweier für zwei Tage wegen
Bombentrichtern unterbrochen.

Unter den militärischen Anlagen wurde das Kriegsgefangenenlager Holderstock
schwer getroffen. Hier kamen 11 Kriegsgefangene um.

20 Baracken des Lagers wurden total zerstört. Der Wirtschaftshof Offenburg
der Festungsdienststelle Karlsruhe verlor mehrere Baracken und Kfz-
Hallen, darüber hinaus entstand auch an der Artilleriekaserne leichter
Gebäude- und Sachschaden. Total Verluste bei den öffentlichen Gebäuden
waren das Zollamt sowie der Kindergarten in Windschläg, schwer beschädigt
waren die Kapuzinerkirche und das Bezirksbauamt.

Industriebetriebe, welche schwer getroffen wurden, waren, wie alle anderen
Einrichtungen, denen schwerer Schaden zugefügt wurde, entweder im Anflugsektor
der Bomber oder in unmittelbarer Nähe des Hauptzielgebietes,
der Bahnanlagen. Hierzu gehörten u.a. das Eisenwerk Müller, die Deutsche
Bank, Maschinen- und Apparatebau Meiko, Maschinenfabrik Martin,
Glasplakatefabrik Dold u.a.

Insgesamt zählte man 35 Groß-, 18 Mittel- und 58 Kleinbrände, zu deren
Bekämpfung 730 Mann Wehrmachtshilfskommandos vom Standort Offenburg
eingesetzt wurden, jedoch auch Feuerwehrkräfte aus Freiburg, das am
Abend des gleichen Tages noch von 351 Lancaster Bombern der Royal Air
Force bombardiert wurde.141

Die Intelligence Operation Summary (INTOPS SUMMARY) No. 211 des
Hauptquartiers der 8. Luftflotte der United States Army Air Force für den
Zeitraum 0001h-2400h des 27. November 1944142 resümierte den Angriff
auf Offenburg folgendermaßen:

„Vierzehn combat wings, bestehend aus 376 B-17 und 154 B-24 wurden in drei Wellen (for-
ces) gegen die Verschiebebahnhöfe von Offenburg und Bingen eingesetzt."143

Während Offenburg optisch bombardiert werden konnte, lag Bingen unter
einer geschlossenen Wolkendecke und mußte mit Hilfe des Radarsystems
H2X144 geortet werden.

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