Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 627
(PDF, 137 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0627
Jagdbombertätigkeit im Dezember 1944

Gegen Ende des Jahres 1944 war Baden noch nicht in die Kampfhandlungen
am Boden einbezogen.

Die taktischen Angriffe im badischen Raum wurden überwiegend von der
Ersten Taktischen Luftflotte (First Tactical Air Force) geflogen. Bereits am
20. Oktober 1944 war aus bestehenden Einheiten eine überwiegend mit
P-47 Thunderbolt und F-6 Jagdbombern ausgerüstete provisorische First
Tactical Air Force aufgestellt worden, deren Aufgabe es sein sollte, Luft-
Boden-Unterstützung mit den zwei Armeen unter der 6th Army Group, die
im Osten Frankreichs standen, zu planen und durchzuführen.169

Die Hauptaufgabe dieser Streitkräfte im Zeitraum von Ende November
1944 bis Anfang Februar 1945 war es, die stark befestigten Positionen um
Colmar und den Brückenkopf nördlich Straßburgs, über den stark gepanzerte
Verbände in diesen Bereich nachstießen, zu bekämpfen.

Hierzu gehörten auch die konstanten Störangriffe gegen Eisenbahnzentren,
fahrende Züge und Brücken im Rheintal, eine Aufgabe, welche die alliierten
Streitkräfte nach eigener Einschätzung170 voll erfüllten.

Im Dezember 1944 kam es wiederholt zu Jagdbomberangriffen. Eine Rekonstruktion
dieser Aktionen ist für einen kleinen geographischen Raum
aufgrund der Anzahl der eingesetzten Flugzeuge, der Weitläufigkeit des gesamten
Operationsgebietes und der Geschwindigkeit, mit der derartige Operationen
befohlen und durchgeführt wurden, mit Schwierigkeiten behaftet.

Nur ein Vergleich von städtischen Ouellen, Akten des deutschen Militärs
und alliierten Angaben läßt ein einigermaßen plastisches Bild dessen, was
sich über und im näheren Umkreis um Offenburg herum abgespielt hat, entstehen
. In den alliierten Dokumenten selbst finden Angriffe, die mit nur
wenigen Flugzeugen durchgeführt wurden, wegen der eingesetzten Gesamtzahl
von manchmal mehreren hundert Jagdbombern pro Tag, oftmals keinen
Niederschag.

Die wertvollsten Angaben über die Angriffe westalliierter Jagdbomber finden
sich in den Meldungen des Wehrwirtschaftsoffiziers im Wehrkreis V an
das Oberkommando der Wehrmacht.171 Diese sind in zwei Hauptabschnitte
gegliedert: Einflugmeldungen, welche den Flugweg der angreifenden Luftfahrzeuge
nachzeichnen sollten, und Darstellung der Angriffe in den Räumen
, die weitestgehend mit den Landkreisen identisch waren. Aus diesen
Dokumenten lassen sich Angriffe einzelner Jaborotten hinreichend gut
nachvollziehen. Aufgrund des schnellen Ortswechsels und einer sich daraus
ergebenden Omnipräsenz dieser Flugzeuge sollen in diesem Abschnitt auch
hier wieder jene Angriffe dokumentiert werden, die nicht nur direkt auf

627


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0627