http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0065
Fachgruppe Museen
Horst Brombacher
Die Frühjahrsveranstaltung der Fachgruppe fand am 31. März im Museum
im Ritterhaus in Offenburg statt. Frau Anne Junk vom Ritterhaus stellte zunächst
ihr Museum im Rahmen einer einstündigen Führung vor. Vor den
Teilnehmern aus 13 Museen der Ortenau berichtete Frau Junk als Leiterin
der museumspädagogischen Initiative anschließend in einem Referat über
Planung, Organisation und Durchführung dieser Veranstaltungsreihe im
Ritterhaus. In einer lebhaften Diskussion über die Möglichkeiten, solche
Aktivitäten in kleineren Museen durchzuführen, wurden dazu die Probleme
mangelnden Fachpersonals, der schwierigen Finanzierung und der Einbeziehung
von Schulen angesprochen. Vor allem die Beteiligung von Handwerkern
zur Demonstration von Arbeitstechniken und -abläufen beschäftigte
die Teilnehmer, da man übereinstimmend der Meinung war, daß gerade
solche Aktivitäten die sonst meist statischen Museen wirkungsvoll beleben
können. Im Rahmen der Informationsbörse war es abschließend die Frage
der Namensgebung für Museen, die diskutiert wurde, wobei der Begriff
,,Heimatmuseum" eine kritische Beleuchtung erfuhr.
Das neueröffnete Heimatmuseum in Rheinau-Freistett war am 6. Oktober
Gastgeber für die interessierten Museumsleute. Dabei hatte der Vorsitzende
des Vereins „Heimatmuseum Rheinau", Herr Friedrich Stephan, die Aufgabe
übernommen, den Teilnehmern zunächst sein Museum bei einem
Rundgang vorzustellen. Anschließend erläuterte er, sekundiert von Vertretern
des Historischen Vereins Rheinau, die dem Museum zugrundeliegende
Konzeption. Man war übereinstimmend der Auffassung, daß ein zweckentsprechend
restauriertes Fachwerkhaus wie in Rheinau einen idealen Rahmen
für ein Heimatmuseum darstellt. Durch die Gliederung in Stockwerke
mit Einzelräumen kann das Leben, Wohnen und Arbeiten früherer Generationen
, nach Sachgebieten strukturiert, gezeigt werden. Aus dem Referat
von Herrn Stephan kristallisierten sich dann in der anschließenden Diskussionsrunde
die Probleme „Eintrittspreise oder Spenden", „Leihgaben" und
„Versicherung von Sonderausstellungen" als Brennpunkte heraus, zu denen
die Teilnehmer ihre Erfahrungen einbrachten. Für die weitere Planung der
Arbeit der Fachgruppe einigte man sich darauf, auch künftig zwei Veranstaltungen
pro Jahr durchzuführen.
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