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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 357
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Neben dem vorhandenen massenhaften Holz und Steintransporten ... ist
hauptsächlich noch ein reger Fremden und Turistenverkehr in Betracht zu
ziehen, der besonders unfehlbar von Petersthal aus nach der vorläufigen
Endstation Zuwald entwickelt und unausbleiblich mit der Zeit die Durchstechung
des Löcherberges herbeiführen würde .. ."10

Mit solchen Plänen setzte Meyerhofer seine Erwartungen zweifellos wohl
etwas zu hoch an. Die Bahn war tatsächlich bis Zuwald geplant, wo beim
Gasthaus „Linde" mit einer Güterstation der vorläufige Endpunkt der Bahn
erreicht werden sollte." Für die Endhaltestelle zeichnete Meyerhofer sogar
ein Stationshaus.12

Zwar erhielt in späterer Zeit die Ansicht Meyerhöfers durch einen Sachverständigen
neue Nahrung, daß die Talbahn durch einen Tunnel im Löcherberg
„unschwer mit der Renchtalbahn" verbunden werden könne13, aber
als es dann 1903 an die Grundstücksverhandlungen ging, zeigte sich, daß
die Bahn vorerst, nicht zuletzt aus Kostengründen, nur bis Riersbach gebaut
werden konnte.14

Ob die Ablösung Meyerhöfers als Ingenieur beim Bahnbau mit dieser vorläufigen
Fehleinschätzung zu tun hatte, läßt sich nur schwer sagen. Ihm
wurde der Auftrag entzogen, das Großherzogliche Bezirksamt vertrat die
Ansicht, das Operat, das dem Landtag vorgelegt werden soll, sei nicht
brauchbar, und daher könne die Gemeinde Oberharmersbach auch nicht gezwungen
werden, weitere Zahlungen zu leisten, da man nichts anderes vereinbart
habe.15

Umfangreiche Vorarbeiten

Während Meyerhofer mit sichtlichem Engagement an die Arbeit ging und
diese bis Dezember 1899 abgeschlossen hatte, dauerten die Meinungsverschiedenheiten
zwischen den Talgemeinden an. Man knüpfte Kontakte zu
Eisenbahngesellschaften, auch zur Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft
Vering & Wächter in Berlin, die in Baden mehrere Linien gebaut hatte.16

Bei einer Zusammenkunft der Gemeinderäte aus den drei Talgemeinden im
Juni 1899 erklärte der Zeller Bürgermeister, „daß die Stadt Zell vorläufig
für einen Beitrag zu den Kosten nicht zu haben sei".17 Ähnlich äußerte sich
der Unterharmersbacher Bürgermeister, lediglich Oberharmersbach trat
einstimmig für das Projekt ein.

Um die Vorbereitungen zu koordinieren, riefen die betroffenen Gemeinden
im Jahre 1900 einen Eisenbahnausschuß ins Leben, der aber noch ohne
feste Satzung arbeitete und dem Oberförster Hermann Schimpf vorstand.
Jede Gemeinde war durch Delegierte vertreten.18

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