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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 394
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Soweit die Stellungnahmen der einzelnen Behörden.

Die ständigen Schwierigkeiten, wie geschildert, mit dem Zoll, mit den
Schiffern, mit seinen z. T. neidischen benachbarten „Landmüllern", wovon
die Akten zeugen, trugen schließlich dazu bei, daß sich Klein mit dem Gedanken
befaßte, seine Schiffsmühle aufzugeben.

Das Trägerschiff war mittlerweile auch reparaturanfällig, und als 1843 im
Zuge der Rheinregulierung mit dem Bau der 7 Kilometer langen „Freistet-
ter - Geraden" begonnen wurde, verlor Klein seine ganzen bisherigen
Standorte für seine Mühle.

Nun resignierte er und verkaufte sein Schiff mit der ganzen Einrichtung.

3. Die „Plauel- oder die Rund-Mühle"

Die Plauelmühle am Mühlbach in der Walterslach in Niederfreistett bekam
ihren Namen vom ,,Plaueln" des Hanfes. In der Mühle wurden von mehreren
, durch eine Nockenwelle gehobene und bei der Auslösung herabfallende
, Holzstempel der auf einer Unterlage ausgebreitete Hanf , ,geplauelt",
das heißt durch das Gewicht der herabfallenden Holzstempel geschlagen
und dadurch geschmeidig gemacht.

Im Jahre 1864 baute der Müller Johann Urban die Mühle zur Getreidemühle
um und betrieb zusätzlich noch eine Dreschmaschine. Am nördlichen Ende
des ebenfalls 1864 erbauten Wirtschaftsgebäudes war ein kleines Dörrhäuschen
(Hanfdarre) angebaut, das einmal abbrannte.

An Stelle des Platschrades zum Antrieb der Mahlmühle, der Dreschmaschine
und der Hanfplauel wurde ein unterschlächtiges Wasserrad von 5,40 m
Durchmesser und 2,40 m Schaufellänge mit einer Antriebskraft von 15 —
20 PS eingebaut.

Im Juni 1871 verkaufte Johann Urban die Mühle an den Müller Christian
Sonntag von Zierolshofen. Dieser verunglückte aber an der Dreschmaschine
und starb an seinen Verletzungen am 6. Oktober 1873. Seine Witwe, Eva
Katharina geb. Baschang führte den Betrieb weiter und verheiratete sich am
25. August 1874 in 2. Ehe mit dem gelernten Müller Friedrich Heinz von
Freistett.

1883 brannte das Mühlengebäude mitsamt der Einrichtung völlig ab. Brandursache
soll ein heiß gelaufenes Wellenlager gewesen sein.

Nach dem Wiederaufbau, eineinhalbstöckig, bestand die Mühle aus drei
Mahlgängen, einer Schrotmühle und der angekuppelten Dreschmaschine.
Der Müller Heinz wurde 1891 in einen Prozeß verwickelt und wegen Mein-

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