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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 395
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eides zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Am 18.2. 1902, 11 Jahre später,
verschwand er von zu Hause und wurde am 11. Mai 1902 bei Helmlingen
tot aufgefunden. Er hatte sich das Leben genommen.

Nach dem tragischen Ende des Heinz ging die Mühle samt Wohn- und Wirtschaftsgebäude
pachtweise an Grethel von Bühlertal über.

Noch im selben Jahr, 1902, kaufte dann der Müller Max Rund von Frauenalb
die Mühle mit allen Gebäuden und 8 a Grundstück. 1911 baute Max
Rund das Mühlengebäude zweistöckig aus und erweiterte, zu der vorhandenen
Wasserkraft von 15—20 PS, die Antriebskraft des Werkes um einen
Elektromotor von 14 PS mit angeschlossenem Generator (Lichtmaschine).

1939 vergrößerte Rund die Mühle auf 21/: Stockwerke und ließ das unter-
schlächtige Wasserrad durch eine Francis-Schachtturbine mit 40 PS ersetzen
. Die Mühle hatte nun 3 doppelte Walzenstühle, einen Schrotgang und
einen Antrieb für eine Brennholzsäge.

1941 erhielt das Mühlengebäude ein 3. Stockwerk.

In nun 40jähriger Arbeit hatte Max Rund mit fortschrittlichem Unternehmergeist
die ,,Rundmühle", wie sie nun im Umkreis hieß, zu einer der größten
Mühlen des Hanauerlandes ausgebaut. Ihre Einrichtung entsprach nun
einem modernen Mühlenbetrieb mit allen technischen Neuerungen. Nach
seinem Tode 1942 übernahm sein Sohn, Müllermeister August Rund, die
Mühle.

Unter seiner Regie erfolgte nach dem Kriege in den Jahren 1950/51 der
Um- und Neubau von Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude.

1965 starb August Rund, seine Witwe und sein Sohn Max führten den Betrieb
zunächst weiter. Ende 1966 verpachteten die Runds dann die Mühle
an Herrn Turner. Dieser gab jedoch, aus den schon bei der „Stockfeldmühle
" erwähnten Gründen (Konkurrenz der Großmühlen, EG-bedingter
Strukturwandel in der Landwirtschaft) nach 2 Jahren, 1968, auf, und alle
Räder standen nun still bis 1973.

In diesem Jahr wurde die Mühle an Familie Schütz verkauft, die das Mühlengebäude
zu einem Wohnhaus umbaute. Sämtliche Maschinen und Einrichtungen
wurden verkauft und z. T. verschrottet.

Das Wasserrecht ging beim Erwerb an Herrn Schütz über, der damit elektrischen
Strom für den Eigenbedarf erzeugt.

So ging 1973 eine alte Tradition auch mit der „Plauelmühle" = „Rundmühle
" zu Ende. —

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