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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 460
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Bauwesens bezieht, war oft nur ein tastender Versuch, blieb nur verschwommen und ungenau
und führte manchmal zu Ergebnissen, die in Widerspruch zur Natur ihrer Sache führten,
oder gehorchten nicht den Gesetzen der Statik."49

,,Zu Beginn des Floreal wurden die Schüler in zwei verschiedene Klassen aufgeteilt nach
einem Plan, der zuvor angekündigt war. Da aber Steingewölbe in der Architektur von allgemeinem
Nutzen sind, sei es im zivilen oder militärischen Bereich, hat man den beiden Klassen
Architektur und Festungswesen zweimal pro Dekade intensive Lektionen über diesen
Gegenstand erteilt."50

„Im letzten Monat des Jahres wurden die Regeln der Perspektive behandelt."51

Eine Liste gibt die Themen, die Eisenmann als Schattenrisse zur Ausführung
bringen ließ: Dachstuhl, Treppe, Nische, Brückenbogen, Sphäroid,
Oberflächen von Rotationskörpern, dorisches Kapitell, attische Basis, Vase,
von einer Fackel erleuchtet.52

Im Sommer 1803 schrieb Eisenmann eine Abhandlung über die Strömungsgeschwindigkeit
von Gewässern, die heute noch in der Ecole des Ponts et
Chaussees aufbewahrt wird. Sie besticht durch die Schönheit der Handschrift
Eisenmanns und seine Berechnungen mit Hilfe von siebenstelligen
Logarithmen und trägt den Titel: „Messidor an XI. Memoire sur la vitesse
des courantes. Par Le Citoy. Eisenman ingenieur des Ponts et chaussees
."53

Die Pappus-Ausgabe von 1824

Hermann Joseph Eisenmann ist in die Literatur als Herausgeber eines kleinen
Teils der Werke des Pappus von Alexandria (um 300 n. Chr.) eingegangen
. Pappus (Pappos) war der letzte bedeutende griechische Mathematiker,
nach dem zwei wichtige geometrische Sätze benannt sind. Seine Collectio,
eine Sammlung von ursprünglich acht selbständigen mathematischen Abhandlungen
, gibt den Inhalt von zu seiner Zeit hochgeschätzten Schriften
kurz an. Sein Werk gilt als Ersatz für wertvolle im Urtext verlorengegangene
Abhandlungen, so u. a. des Euklid, Apollo, Heron, Eratosthenes. Eisenmann
gab im Februar 1824 den 2. Teil des 5. Buches in griechischer
Sprache heraus, dem er weitere Editionen folgen lassen wollte. Er ist bearbeitet
nach einer Pariser Handschrift, dem Codex 2440, und trägt den Titel
„Pappi Alexandrini Collectiones mathematicae, nunc primum graece edidit
Hermannus Josephus Eisenmann in regia pont. et viar. schola mechan.
prof. Libri Quinti Pars Altera. Parisiis ex officina Julii Didot natu majoris
regii typographi M. DCCC. XXIV." F. Hultsch, der 1875-1878 die Sammlungen
des Pappus in lateinischer Sprache herausgab (Nachdruck 1965),
kritisierte an der Eisenmannschen Ausgabe das Fehlen der Akzente und bemängelte
gelegentlich die Textwiedergabe.54 Die Pappus-Ausgabe Eisenmanns
ist sehr rar. Das einzige dem Verfasser bekannte Exemplar war in
Donaueschingen aufzutreiben. Fickler leitete wohl aus dem Erscheinungsjahr
, weil die angekündigten Fortsetzungen ausblieben, das viel zu frühe Todesjahr
Eisenmanns „um 1827"55 ab.

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