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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 481
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Haldenwang hat diese technische Entwicklung nicht mitgemacht. Er war
Kupferstecher aus Profession, freilich experimentierte er auch mit Erfolg in
der Aquatinta-Technik, d. h. in einem Ätzverfahren, das die Tuschmalerei
nachahmt.

Es dürfte sicher schwer fallen, bei Haldenwang den gemeinsamen Nenner
zu finden für die vielen doch recht unterschiedlichen Naturdarstellungen
seines Gesamtwerkes. Dabei zu bedenken ist wohl auch die unterschiedliche
Geschmacksrichtung der jeweiligen Auftraggeber. Es waren auch unterschiedliche
Vorlagen. Vor allem dürfte auch entscheidend sein der rasche
Wandel des Naturempfindens jener Zeit, die ja einen ungeheuren Umbruch
aus Rationalismus und Klassizismus ins Lebensgefühl der Romantik durchmachte
und dies in wenigen alle Kulturbereiche umfassenden Jahren. Gerda
Kircher resümierte30: „Uberall klingt uns das frohe Bekenntnis entgegen:
wir brauchen keine fremden Vorbilder und kein Italien; in seiner Heimat
lebe und wirke der deutsche Landschaftsmaler!"

Und mit in vorderster Reihe dabei: der Badener Christian Haldenwang. Im
großen Künstlerlexikon von G. K. Nagel wurden die Werturteile der Zeitgenossen
in überschwenglicher Weise formuliert.31 Das Urteil von 1837 deckt
sich sehr wohl mit der Einschätzung, die wir im sicheren Urteil von Gerda
Kircher wiederfinden, von der — 1928 - Haldenwang ,,als einer der ersten
, der auch zugleich Badener von Geburt war" unter den badischen
Vedutenstechern gerühmt wurde.32

Bad Rippoldsau — Badeleben vor 160 Jahren

In der Bibliographie über den alten Badeort Rippoldsau sind viele Titel zu
nennen, der älteste stammt von 1591. In dieser Flut der Literatur wird ein
über 300 Seiten starkes Buch aus dem Jahre 1830 für immer seine besondere
Rolle haben: „Rippoldsau und seine Heilquellen in historischer, natur-
und heilkundiger Beziehung beschrieben von Wilhelm August Rehmann,
Doktor der Medicin.. ,"33. Eine Fundgrube in vielfacher Beziehung, die
auch ein lebendiges Bild vermittelt vom Badeleben jener Zeit in der „Perle
der Kniebisbäder". Es war Jahr für Jahr ein fester Stamm von Kurgästen,
die sich in Rippoldsau trafen zur „Saison", auf die in allen großen Zeitungen
Südwestdeutschlands und der Schweiz hingewiesen wurde. Besonders
wichtig: „Selbst Se. Königl. Hoheit der höchstselige Großherzog Ludwig
besuchte zu wiederholten Malen dieses Bad...". Am 11. Juli 1828 brachte
die „Freiburger Zeitung" unter „Inländische Meldungen" nur eine Nachricht
— eben aus Rippoldsau: daß wieder sehr viele Gäste zur Saison
gekommen seien, unter ihnen Se. Hoheit Markgraf Leopold. Auch als
Großherzog (1830-1852) kam Leopold immer wieder ins Kniebisbad. Und
Prinz Friedrich, der spätere Großherzog, erzählte begeistert über die glück-

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