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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 199
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„Kirchenfonds-Wald" eine wichtige Aufgabe - auch für alle Nachfolger im
Rippoldsauer Pfarrhaus. Für den wirtschaftlichen Erfolg dieses Unternehmens
war es besonders wichtig, qualifizierte Fachkräfte, zuverlässige Mitarbeiter
zu gewinnen. Es ist vielfach belegt, daß in Rippoldsau immer vorbildliche
Waldarbeit geleistet wurde.

So alt wie die ersten Berichte über die Heilkraft des Rippoldsauer Wassers
sind die Informationen zur Nutzung des Waldreichtums im Kniebisgebiet.
Wer hier leben wollte bzw. leben mußte, der brauchte Holz, Bauholz, für
seine einfache Blockhütte, er brauchte Brennholz für Küche und Kamin.
Der ganz „normale" Beruf des Rippoldsauers war eben so der des Waldarbeiters
- normal in der Tat noch bis in unser Jahrhundert hinein: Holzhauer,
Harzer (die wichtigste und früheste Urkunde stammt aus dem Jahre 1494!),
Flößer (bis 1887, als das letzte Floß unter dem „Floßmeister" Melchior Vetter
der Kinzig und dem Rhein zusteuerte)17. Einfach war dieser Beruf gewiß
nicht; er war hart, schlecht bezahlt, vor allem aber sehr gefährlich. Eine
gute Ausbildung gehörte schon immer dazu. Und bei guter Leistung und
Bewährung war auch die Chance gegeben, als „Waldschütz" größere Verantwortung
zu tragen. Immer wieder wird sie genutzt. Generationen derselben
Familien übernehmen „Waldarbeit" als Traditionsberuf, z. B. die Familie
Schmid, die nach dem Dreißigjährigen Krieg aus Tirol in das entvölkerte
Schwarzwaldtal einwanderte und sich nachweislich seit dem Beginn des
18. Jahrhunderts bis heute bemüht, erst dem Kloster St. Nikolaus, dann der
Pfarrei Rippoldsau den ererbten Wohlstand zu erhalten.

Anmerkungen

1 Vgl. J. Sauer, Die kirchliche Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Baden.
1933. S. 414 ff.

2 Vgl. A. Schmid, Christoph Arnold (1779-1844). Zum 200. Geburtstag eines badischen
Baumeisters. In: Badische Heimat 1980. Heft 1.

3 Vgl. u. a.: A. Schmid, Kloster und Pfarrei Bad Rippoldsau. 1964. S. 33 ff. Ders.: Schap-
bach im Wolftal. Chronik einer Schwarzwaldgemeinde. 1989. S. 176 ff.

4 Vgl. hierzu: A. Schmid, wie Anm. 3, S. 53 ff. Ferner: H. Schmid. Die Säkularisation der
Klöster in Baden 1802-1811, in: Freiburger Diözesan-Archiv 1979, S. 307 ff. Und: W.
Müller, Das Benediktinerklösterlein Rippoldsau, in: Die Klöster der Ortenau. Hg. von
W. Müller, Hist. Verein für Mittelbaden. 1978. S. 388 ff.

5 Vgl. H. Schmid, wie Anm. 4, S. 307

6 Vgl. H. Schmid, wie Anm. 4, S. 308

7 Vgl. die Bad.Org.Prot. vom 8.11.1806 ff im GLA 100/49 bzw. die Schilderung bei H.
Schmid (wie Anm. 4), S. 308

8 Vgl. H. Schmid, wie Anm. 4, S. 309 bzw. Aktenstücke FFA Eccl 11/1 und 11/1/6 sowie
GLA 233/1068

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