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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 40
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0040
Auf einer Grabungsfläche von 1,7 x 1,6 m und einer Tiefe von 1-1,10 m
konnten Scherben von 5 verschiedenen Gefäßen sowie Randstücke weiterer
Gefäße aufgefunden werden. Außerdem wurde ein Türgewicht in Kugelform
(0 7,2 cm) aus weißem Ton gefunden. Das Türgewicht weist auf
der Oberseite eine kleine Metallöse auf, die Unterseite ist abgeflacht. Über
die gesamte Grabungsfläche war gebrannter Hüttenlehm verstreut. Die Innenseite
dieser Lehmbrocken zeigt Abdrucksnegative einer leichten Wandkonstruktion
aus Rundhölzern; die Außenseiten sind glatt verstrichen. Hüttenlehm
und Scherben weisen teilweise starke Brandspuren auf.

Nach dem Grabungsbefund dürfte es sich um ein Wohngebäude aus der
Hallstattzeit (500-800 v. Chr.) gehandelt haben. Die Sondierungsgrabung
erfaßte nur einen Teil des ehemaligen Gebäudes.

Bereits 1979/80, bei der Verlegung vom Verbandskanal des Abwasserzweckverbandes
südl. Ortenau, wurden im Gewann Rotacker westlich von
Orschweier sowohl von J. Naudascher als auch vom Geologischen Landesamt
Freiburg mehrere Reste von Eisenschmelzöfen im Kanalgraben beobachtet
. Sie stammen nach einer durch das Geologische Landesamt veran-
laßten Untersuchung möglicherweise aus keltischer (Latenezeit) Zeit.

Als im Frühjahr 1992 auf dem 16 Hektar großen Gelände der Fa. Aldi
Bauarbeiten durchgeführt wurden, konnten vor allem im nördlichen Teil
eine sehr große Menge Eisenschlacken, weitere Schmelzofenreste sowie
eine größere Anzahl vermutlicher Meilerplätze zur Holzverkohlung beobachtet
werden. Von J. Naudascher wurde ein Schmelzofenrest ausgegraben
und untersucht. Bei den vorgefundenen Strukturen dürfte es sich nach Hinweisen
des französischen Geologen D. Leybold und des Forschers E.
Kurtz sowie nach dem Grabungsbefund um Eisenschmelzen aus keltischer
oder gallo-römischer Zeit handeln.

Neben diesen Resten konnte auf dem südlichen Areal des Baugeländes in
über 1,5 m Tiefe der Rest einer prähistorischen Abfallgrube freigelegt werden
. Dabei konnte eine große Anzahl Scherben verschiedener Töpfe sowie
im Feuer geborstene Steine, darunter auch Mahlberger Basalt, geborgen
werden. Eine genauere Untersuchung hierzu steht noch aus.

Römerzeit

Im Gewann „Schuttereger" von Auenheim fand Sascha Kuhnert zwei weitere
spätrömische Münzen. Eine, der schlecht erhaltenen Münzen, zeigt
auf der Rückseite das sogenannte Christogramm (ein durch ein P überhöh-

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